Erding:Schlägereien beim Herbstfest unvermeidbar

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"Es beruhigt sich jetzt wieder": Trotz der heftigen Prügeleien auf dem Herbstfest am Wochenende sehen Festwirte und Behörden keinen Handlungsbedarf.

Matthias Vogel

Eine Moosburgerin knallt im Verlauf einer Schlägerei mit dem Kopf auf den Asphalt und muss schwer verletzt ins Krankenhaus eingeliefert werden, das gleiche Schicksal ereilt einen Ebersberger, der im Streit einen Steinkrug von seinem Schweizer Widersacher an den Schädel geschlagen bekommt. Die heftigen Prügeleien am ersten Wochenende des Herbstfestes haben Stadt, Polizei und Festzeltbetreiber sensibilisiert, mehr Sicherheitspersonal oder eine stärkere Präsenz von Polizeistreifen wird es für die restliche Dauer des Rummels aber nicht geben.

So friedlich wie hier sind die Herbstfestbesucher nicht immer. (Foto: Peter Bauersachs)

Und zwar deshalb, weil sich nach Ansicht aller Verantwortlichen der Sicherheitsstandard bereits auf einem sehr hohen Niveau befindet. Der erschreckende Vorfall mit dem Steinkrug ereignete sich im Weißbräu-Zelt, aber auch im Stiftungszelt habe die Security "genug zu tun gehabt", erklärte Betreiber Klaus Richter. Kleinere Probleme gebe es nun einmal immer, gerade wenn eine Band eher das "Party-Volk" anspreche. "Aber der Ärger hat sich in Grenzen gehalten", sagte Richter.

Ob der Vorfälle am vergangenen Wochenende werden die Bedingungen in seinem Zelt nicht verschärft. Der Sicherheitsdienst DBS sei sehr erfahren, zusammen mit ihm richte man sich bereits am Vorabend auf die Anforderungen des nächsten Tages ein. Auch die Stadt sieht keinen zusätzlichen Handlungsbedarf. "Unsere Sicherheitsleute werden natürlich zu erhöhter Aufmerksamkeit angehalten", sagte Pressesprecher Christian Wanninger. "Wir sind wirklich sehr um die Sicherheit des Herbstfestes bemüht. Der von uns beauftragte Sicherheitsdienst hält engen Kontakt zur Polizei. Es kann sehr schnell gehandelt werden."

Die Erdinger Polizei sieht ihre Möglichkeiten, die Bedingungen für Raufbolde weiter zu erschweren, erschöpft. "Mehr als die Festwache geht aus personellen Gründen nicht", sagte Dienststellenleiter Anton Altmann. Eine Tendenz zu mehr Gewaltbereitschaft kann er nicht feststellen. "Schwere Körperverletzung mit einem Maßkrug gab es in der Vergangenheit leider auch schon. Ich hoffe nur, es beruhigt sich jetzt wieder auf dem Herbstfest."

© SZ vom 31.08.2010 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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