Erding:Ringschluss kommt voran

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Der Übergang Haager Straße wird verschwinden. Die S-Bahnen werden unten drunter durchfahren. (Foto: Stephan Görlich)

Die Planfeststellung für den Abschnitt in Erding hat begonnen

Von Florian Tempel, Erding

Die Planung und Realisierung von Verkehrsprojekten dauert bekanntlich lange. Beim Erdinger Ringschluss, der seit 2007 konkret geplant wird, geht nun binnen weniger Tage einiges voran. Nach jahrelangen Diskussionen, Verhandlungen und Vorarbeiten ist das Planfeststellungsverfahren für den Abschnitt auf dem Gebiet der Stadt Erding eingeleitet worden, teilt das bayerische Verkehrsministerium mit. In der kommende Woche wird der Freistaat zudem einen Bau- und Finanzierungsvertrag mit der Deutschen Bahn abschließen - für den Abschnitt vom Flughafen bis zum neuen Bahnhof Schwaigerloh.

Die Strecke, für die nun das Planfeststellungsverfahren beginnt, ist rund sieben Kilometer lang. Der Abschnitt liegt vollständig auf dem Gebiet der Großen Kreisstadt. Er beginnt an der westlichen Stadtgrenze an der Kreisstraße ED 19, etwa auf halber Strecke zwischen Erding und Eitting. Die Gleise sollen in einem weiten Bogen nördlich um den Kronthaler Weihers herum nach Süden in die Stadt geführt werden. In einem Tunnel geht es unter der Alten Römerstraße zu einem neuen unterirdischen Bahnhof auf dem Gelände des Fliegerhorst Erding. Von dort aus geht es unter der Erde weiter über den dann nicht mehr benötigten derzeitigen Bahnhof und unter der Haager Straße durch, so dass dort der beschrankte Bahnübergang aufgelöst werden kann. Auf Höhe des Stadtparks werden die S-Bahn-Züge wieder auftauchen. Der Planfeststellungsabschnitt endet in Altenerding, wo am dortigen Bahnhof aber nichts geändert wird.

"Wir haben gemeinsam mit der Stadt Erding, dem Bund und der Deutschen Bahn eine Gesamtlösung gefunden, die sowohl die Belange des Eisenbahnverkehrs als auch die städtebaulichen Anforderungen der Stadt Erding berücksichtigt", wird Verkehrsministerin Kerstin Schreyer (CSU) in der Pressemitteilung zitiert. Die Dauer des Planfeststellungsverfahrens wird auf zwei bis drei Jahre geschätzt, bis 2029 soll die Trasse fertig sein. Im August 2017 hatte der Freistaat mit der Stadt eine finanzielle Beteiligung Erdings vereinbart. Damals wurden als Kosten für die in Erding gewünschte Tieferlegung 68 Millionen Euro angegeben. Der Finanzierungsanteil der Stadt wurde auf einen unveränderbaren Festbetrag von 35 Millionen festgelegt.

Der Lückenschluss zwischen dem Flughafen München und der Stadt ist Bestandteil des Gesamtprojekts Erdinger Ringschluss, das die Schienenanbindung des Flughafens München verbessert. Ende 2018 wurde als erstes Teilstück die Neufahrner Kurve in Betrieb genommen. Seitdem kann man aus Regensburg, Landshut, Moosburg und Freising mit der Bahn an den Münchner Flughafen fahren. Über den Lückenschluss und die Walpertskirchener Spange solle es später in ähnlicher Weise nach Osten über Dorfen und Mühldorf bis nach Salzburg gehen.

© SZ vom 17.07.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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