Erding:Rekordhoch bei der VHS

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Nachfrage nach Deutschkursen für Flüchtlinge wächst

Von Stefanie Pichlmair, Erding

Die Volkshochschule Erding legte am Montag den Jahresbericht für 2015 vor. Im vergangenen Jahr konnte die VHS einen Saldo von mehr als 200 000 Euro erwirtschaften. "Das ist zwar ein Überschuss, aber kein Gewinn", sagt Gertrud Scheffelmann, Geschäftsführerin der VHS. Denn die Summe ist bereits verplant, sie werde für längst fällige Reparatur- und Umbaumaßnahmen benötigt, das Dach muss repariert werden, außerdem soll die Schule eine behindertengerechte Türe bekommen. Scheffelmann bedankt sich bei den Kursteilnehmern, "die immer wieder beweisen, dass unsere Arbeit notwendig ist". Im Jahr 2015 bot die VHS insgesamt 1562 Kurse an, ein Rekordhoch. Und das, obwohl in den meisten Bereichen ein Kursrückgang zu beobachten ist. Dass die Kursanzahl trotzdem anstieg, liegt vor allem an den beiden Bereichen Spezial und Sprache. Zum Bereich Spezial zählt die Schülerförderung, besonders Kurse mit Prüfungssimulation sind beliebt. Neben den Schülerförderkursen stieg auch die Nachfrage nach Deutschkursen für Flüchtlinge im vergangenen Jahr. Mehr als 13 000 Unterrichtsstunden wurden allein im Bereich Sprachen angeboten. Das Deutschkursangebot setzt allerdings eine Alphabetisierung voraus, doch viele Flüchtlinge können weder lesen noch schreiben. Notwendig ist daher auch ein verstärktes Angebot an Alphabetisierungskursen, die letzten Kurse sind mittlerweile ausgelaufen. Die VHS bietet daher von Mai an wieder entsprechende Kurse an. Generell könnte das Kursangebot für Flüchtlinge ausgebaut werden, doch der Landkreis möchte die Kosten dafür nicht alleine tragen. Im Februar diesen Jahres wendete sich die VHS an das Bayerische Staatsministerium und forderte, den Gemeinden im Landkreis die Kosten für die Durchführung von Deutschkursen für Asylbewerber zu erstatten. Den Antrag lehnte das bayerische Staatsministerium ab, da sich die VHS auf keine entsprechende Anspruchsgrundlage berufen konnte. "Das ist zwar keine erfreuliche Nachricht", sagte Oberbürgermeister Max Gotz (CSU), "Aber der Freistaat Bayern leitet zumindest die zugedachten finanziellen Mittel an die Kommunen weiter. In der Bundesrepublik machen das nicht alle Länder", sagte Gotz.

© SZ vom 27.04.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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