Erding:Rekordausgaben für Jugendhilfe

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Kosten für unbegleitete Flüchtlinge schlagen jedoch kaum zu Buche

Die Jugendhilfe wird den Landkreis Erding im kommenden Jahr unterm Strich 13,5 Millionen Euro kosten. Die größte Position, die in den Jugendhilfe-Haushalt 2016 eingestellt wird, sind zwar allein schon zehn Millionen Euro Sachkosten für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge. Allerdings belasten diese den Landkreis nicht wirklich, da die Aufwendungen für jugendliche Flüchtlinge "selbstverständlich vollständig von der Regierung von Oberbayern erstattet werden", erklärte Landrat Martin Bayerstorfer (CSU) in der Sitzung des Jugendhilfeausschusses am Montag. Gleichwohl sei auch dieses Geld, das die Bezirksregierung dem Landkreis überweisen werde, Geld des Steuerzahlers, betonte Bayerstorfer. Zudem müsse der Landkreis die Personalkosten, die im Zusammenhang mit unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen im Landratsamt anfielen "vollständig" selbst bezahlen. Bayerstorfer wies erneut daraufhin, dass bereits 27 Landratsamtsmitarbeiter sich ausschließlich mit Asylbewerbern beschäftigten und im kommenden Jahr sechs zusätzliche Stellen für diesen Bereich geschaffen werden müssen. Eineinhalb neue Vollzeitstellen sind es im Jugendamt.

Die Mehrkosten des Landkreises bei der Jugendhilfe ergeben sich in anderen Bereichen als bei der Betreuung von minderjährigen Flüchtlingen, erklärte der Leiter des Jugendamts, Peter Stadick: Die Kostenübernahme für Kleinkinder in Kitas werde aufgrund "steigender Fallzahlen" 130 000 Euro mehr kosten als im laufenden Jahr. Die Ausgaben für Tagespflege und heilpädagogische Tagesstätten werden um 90 000 und 70 000 Euro zunehmen. Für Eingliederungshilfe für Minderjährige und Kosten für Vormundschaften werden jeweils 200 000 Euro mehr als 2015 in den Kreishaushalt eingestellt. Schulbegleitungen werden ebenfalls immer häufiger und kosten 100 000 Euro mehr. Nennenswert geringere Ausgaben von 100 000 Euro seien nur bei der sozialpädagogischen Familienhilfe zu erwarten.

Dem Kreisjugendring, dem Zentrum der Familie und dem Bayerischen Landessportverband werden Zuschüsse in Höhe von insgesamt 278 000 Euro gewährt. Vier Sportvereine bekommen für Investitionen Geld: Die Stockschützen Schröding erhalten 15 000 Euro für den Bau eines neuen Vereinsheims, die Schützengesellschaft Edelweiß Tading 30 000 Euro für eine Bogenhalle und Sanierungen, der Schützenverein Hubertus Forstern 2000 Euro für eine Renovierung und der Ski-Club Buch 1000 Euro für den Kauf eines Motorschlittens und eines Loipenspurgeräts.

© SZ vom 24.11.2015 / flo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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