Erding:Radfahrer im Blick

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Polizei verstärkt nach Anstieg der Unfallzahlen im ersten Halbjahr die Zahl der Kontrollen

Von Sophia Fürmann, Erding

Ein Anstieg an Verkehrsunfällen im ersten Halbjahr dieses Jahres bei denen Radfahrer beteiligt waren, alarmiert die Polizeiinspektion Erding. Deshalb führt die Erdinger Polizei zusammen mit dem "Operativen Ergänzungsdienst Erding" noch in dieser Woche verstärkt Fahrradkontrollen durch. An verschiedenen Örtlichkeiten werden Verhalten und Ausrüstung der Erdinger Pedalritter kontrolliert. Bis zu zwölf Beamte sind im Einsatz.

50 Fahrradunfälle hat es bisher gegeben, das seien acht mehr als im Vorjahr, sagt Inspektionsleiter Anton Altmann. Das sei zwar keine eklatante Steigerung, aber "der Fahrradverkehr wird einfach generell immer mehr", sagt er. Warum die Zahl der Unfälle angestiegen ist, kann Altmann nicht genau sagen. Sie entstünden meist durch Zufall oder (Un)glück. Unfälle verursachten Radler jeder Altersgruppe.

"Die Stadt Erding tut viel für die Radfahrer. Allerhand bauliche und optische Einrichtungen wurden in den Verkehr eingeführt, wie zum Beispiel die rot-markierten Fahrradstreifen", berichtet Altmann. Laut Polizei würden Radfahrer jedoch oft von Autofahrern übersehen werden, und ihnen werde dann die Vorfahrt genommen. Manche Radler kollidieren auch untereinander. Viele stürzen und verletzen sich, weil ihnen eine Knautschzone wie am Auto fehle.

Die Polizei nimmt die Steigerung der Unfälle zum Anlass den sogenannte Fahrradaktionstag durchzuführen. Er findet heuer zum zweiten Mal statt. "Die Kontrollen sind sicherlich lehrreich für diejenigen, die aus dem Verkehr gezogen werden", versichert Altmann. Dennoch hoffe er auch auf eine präventive Wirkung. Mit der Fahrradkontrolle wolle man die Radler sensibilisieren, nicht nur vorausschauend zu fahren, sondern auch darauf zu achten, sein Rad richtig auszustatten. So soll die Verkehrssicherheit im Fahrradverkehr erhöht und Radfahrern und anderen Verkehrsteilnehmern eine umsichtige Verhaltensweise im Straßenverkehr nahegebracht werden.

"Natürlich gibt es überall ein paar narrische Radler, aber wenn gegenseitig Rücksicht genommen wird, gelingt alles", sagt Altmann. So funktioniere auch die gegenwärtige Verkehrslage im Erdinger Stadtpark gut. Dass der Park für Fahrradfahrer freigegeben wurde, sieht die Erdinger Polizei positiv. Auch die Fußgänger hätten sich darüber noch nicht beschwert, wie es teilweise befürchtet worden war. Grundsätzlich war dies nur eine "faktische Freigabe", wie Altmann sagt, denn viele Radfahrer sind auch schon vorher durch den Park gefahren - auch wenn es nicht erlaubt war. Trotzdem macht die Polizei auch dort immer wieder Kontrollen. Deutlich entschärft habe sich hingegen der Verkehr auf der Münchner Straße - die Alternativroute vor allem für Schüler - durch die Freigabe des Parks aber nicht, da die Münchner Straße immer noch viel befahren werde.

© SZ vom 10.08.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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