Erding:Pflegekrisendienst kommt voran

Demnächst soll für das Pilotprojekt die Ausschreibung erfolgen

Der Pflegekrisendienst, der nach der Entlassung aus Kliniken medizinische und pflegerische Defizite bei Patienten schließen soll, kommt in eine entscheidende Phase, wie Landrat Martin Bayerstorfer vor kurzem beim CSU-Sommer-Pressegespräch sagte: der Dienst soll jetzt öffentlich ausgeschrieben werden. "Ich gehe davon aus, dass wir relativ schnell was anbieten können", sagte Bayerstorfer. "Das ist sicherlich ein Pilotprojekt, das es in Bayern kein zweites Mal gibt." Erreicht werden sollen Patienten, die am Donnerstag oder Freitag aus der Klinik entlassen werden, die Pflegedienste aber erst in der nächsten Woche anfangen. "Als Klinikum dürfen wir hier keine ambulante Leistungen erbringen. Der Pflegekrisendienst soll diese Lücke schließen." In Abstimmung mit den Nachbarschaftshilfen, mit dem Pflegenetzwerk. Das Projekt soll keine Konkurrenz zu bestehenden Angeboten darstellen, kein Ersatz für den Arzt und keine grundlegende Versorgungsleistungen übernehmen, sondern nur unterstützend wirken.

Ziel des Pflegekrisendienstes soll sein, Menschen poststationär eine koordinierende Hilfestellung anzubieten. Ihnen durch eine entsprechende "empathische und medizinische" Begleitung Sicherheit zu vermitteln und die Versorgung durch Hausbesuche mit entsprechender Vernetzung der beteiligten Dienste - unter anderem Pflegedienst, Hausarzt, Nachbarschaftshilfe, Hospizdienst - zu gewährleisten. Auch die Vernetzung mit dem entstehenden Pflegestützpunkt des Landkreises stelle laut Landrat Bayerstorfer eine wichtige Säule bei dem Projekt dar.

© SZ vom 28.07.2020 / wil - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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