Für die Entscheidung, an welcher weiteren Mittelschule im Landkreis nach Wartenberg das sogenannte 9+2-Konzept eingerichtet werden soll - ob in Finsing, Isen oder Wörth -, hatte der Landkreis ein Gutachten bei der Hochschule für angewandetes Management Erding (HAM) in Auftrag gegeben. Doch die Hoffnung, es ließe sich auf Basis dieses Gutachtens leichter entscheiden, ist verpufft. Der Kreisausschuss sah sich nach längerer Diskussion außer Stande, einen klaren Empfehlungsbeschluss zu fassen. Die Politik gab die Aufgabe an Schulamtsleiterin Marion Bauer weiter. Die präferiert zwar "momentan Finsing", weil eine 9+2-Schule in Isen unter Umständen negative Auswirkungen auf den M-Zug der Mittelschule in Dorfen haben könnte. Sie sagte weiter, dass sie sich aber eine Wegweisung durch die Kreispolitik erhofft hatte. Am Ende der Diskussion im Kreisausschuss fragte Bauer leicht verunsichert in die Politikerrunde: "Denken Sie, dass das lösbar ist?" Landrat Martin Bayerstorfer (CSU) sagte dazu, wenn es zu schwierig sei, müsse die Entscheidung womöglich vertagt werden.
Das HAM-Gutachten brachte wenig neue Erkenntnisse. Im Endeffekt sagt es nur aus, dass es für alle drei in Frage kommenden Orte mit Zahlen belegbare Argumente gebe, dort das 9+2-Konzept zu etablieren. Die Mittelschulen in Finsing und Isen können nach der Schülerprognose die zwei zusätzlichen Mittelschulklassen, an denen Schüler nach einem guten Quali in zwei Jahren einen Mittleren Schulabschluss erwerben können, wohl problemlos zusammenbringen. Für Wörth spreche jedoch der Gedanke, dass die relativ kleine Schule damit gestärkt werden könnte. Bauer sagte hingegen, Wörth komme für sie kaum in Frage. Nach den Vorgaben des Kreisausschusses soll Bauer ihrer Entscheidung nun vor allem zugrunde legen, welche Schule für die meisten Schüler am besten zu erreichen wäre.