Erding:Neuer Chef im Warteraum Asyl

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Früherer Oberstleutnant übernimmt Camp-Leitung

Von Sebastian Fischer, Erding

Im Warteraum Asyl am Fliegerhorst finden Personalrochaden statt. Zum Ende dieser Woche wird Camp-Leiter Heiko Werner, 44, vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) die Leitung an Volker Grönhagen übertragen, einen früheren Oberstleutnant der Bundeswehr. Dies erklärte Werner am Mittwoch. Er werde vom Bamf in den kommenden Wochen mit dem Aufbau einer der größten Flüchtlingsunterkünfte Norddeutschlands in Bad Fallingbostel betraut, und Arbeitsgruppen mit Gruppenleitern in Nürnberg und Berlin leiten. Er ziehe trotz der zwischenzeitlich öffentlich ausgetragenen Meinungsverschiedenheiten mit Landrat Martin Bayerstorfer (CSU) ein positives Fazit, sagte Werner. Bayerstorfer hatte unter anderem auch den häufigen Wechsel seiner Ansprechpartner kritisiert.

Werner sagt, dass der Betrieb im Camp mittlerweile routiniert und geregelt ablaufen würde. Ein Indiz dafür sind auch die erhöhten Sicherheitsmaßnahmen rund um den Fliegerhorst, die inzwischen Formen annehmen. So wurde in der vergangenen Woche ein 1,80 Meter hoher Maschendrahtzaun an der B 388 errichtet, um die Flüchtlinge, die das Camp verlassen, in Richtung einer Fußgängerbrücke zu kanalisieren, die in den kommenden Wochen gebaut werden soll. Zudem sollen bald Straßenlampen aufgestellt werden, um den Fußweg in Richtung Erdinger S-Bahnhof auch im Winter verkehrssicher zu machen.

Derweil wechselt auch beim Deutschen Roten Kreuz (DRK) der Personalstab - und wächst weiter an. Wie Teamleiter Günther Geiger am Mittwoch bestätigte, ist der Leiter des medizinischen Teams im Camp nicht mehr der Münchner Arzt Victor Asamoah, sondern Sabine Wolf von der Schwesternschaft des Bayerischen Roten kreuz (BRK). Sie leitet ein Team aus mittlerweile vier Ärzten und sieben Pflegekräften. Laut Geiger sagte Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen bei ihrem Besuch am Montag darüber hinaus die Unterstützung der Bundeswehr zu: Jeweils zwei zusätzliche Ärzte, Krankenpfleger und Rettungsassistenten sollen bald das DRK verstärken.

© SZ vom 19.11.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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