Gestörte Kommunikation:Bahn ist von Gotz' Aussagen "sehr irritiert"

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Zwischen Oberbürgermeister Max Gotz und der Bahn gibt es offenbar ein Kommunikationsproblem. (Foto: Bauersachs)

Fünf Mal habe er die Unterlagen bereits verschickt, sagt der Oberbürgermeister - DB dementiert den Erhalt

Zwischen der Stadt Erding und der Bahn gibt es offenbar ein massives Kommunikationsproblem, was den Erdinger Ringschluss und die Südtunnelverlängerung in Erding betrifft. Oberbürgermeister Max Gotz (CSU) hatte vor kurzem im Strukturausschuss des Stadtrats die Bahn scharf angegriffen: Er habe der Bahn "mindestens fünfmal alle jetzt erforderlichen Unterlagen zukommen lassen". Es sei aber "in keinem einzigen Fall eine Reaktion zurückgekommen". Gotz war verstimmt: "Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht. Ich werde jetzt erst mal nichts mehr schicken."

Die Bahn hat auf diese Aussage nun mit einem offenen Brief reagiert, indem es heißt, man sei über diese Aussage "sehr irritiert": "Bei uns sind keine Unterlagen zu dieser Thematik eingegangen, im Gegenteil, wir warten sehnlichst auf entsprechende Nachricht aus ihrem Hause."

Die Bahn weist dabei auf den bisherigen Ablauf aus ihrer Sicht hin: Nachdem am 9. Juni 2015 ein Runder Tisch mit OB Max Gotz, Staatsminister Joachim Herrmann (CSU) und Vertretern der Bahn stattgefunden habe, "haben wir in einem Treffen auf Arbeitsebene am 3. Juli die weiteren Schritte abgestimmt. Ein eigentlich für 29. Juli 2015 geplantes weiteres Gespräch auf Arbeitsebene wurde von der Stadt Erding kurzfristig abgesagt".

Weiter heißt es, auch auf wiederholte Nachfragen habe die Stadt Erding der Bahn keine Unterlagen zukommen lassen. Zuletzt hat die Bahn nach eigenen Angaben am 16. Oktober von der Stadtplanung Nachricht erhalten, "dass sie uns noch keine Ergebnisse mitteilen können, da Herr Oberbürgermeister Gotz noch auf eine politische Entscheidung warte, man werde wieder auf uns zukommen". In dem offenen Brief heißt es: "Wir als Bahn haben ein großes Interesse daran, die momentanen Unsicherheiten hinsichtlich der von Ihnen geforderten Südtunnelverlängerung aufzulösen. Lassen Sie uns die abgestimmten Unterlagen zukommen, anschließend können wir uns kurzfristig mit Ihnen und dem Freistaat Bayern zusammensetzen, um das weitere Vorgehen abzustimmen." Die Bahn weist in dem Schreiben auch darauf hin, dass sie "maßnahmenbedingt nur die funktional notwendigen Lösungen" finanziere: "Darüber hinaus gehende Forderungen sind durch den Veranlasser außerhalb der Maßnahme zu finanzieren."

Namens der Stadtverwaltung sagte Pressesprecher Christian Wanninger, Oberbürgermeister Max Gotz sei erst am Donnerstag wieder im Haus. Ansonsten könne man sich zu dem offenen Brief der Bahn nicht äußern, weil er im Rathaus gar nicht vorliege. Das passt wiederum ins Bild dieses Kommunikationsproblems.

© SZ vom 25.11.2015 / tdr - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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