Erding:Mit Folien gegen Hitze

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Klimatisierung der Landkreisschulen zu teuer

Die Klimatisierung aller Schulen des Landkreises würde Investitionskosten im zweistelligen Millionenbetrag verursachen. Der Landkreis hat deshalb bisher nur Hitzeschutzfolien anbringen lassen und will Standventilatoren anschaffen.

Das Thema wurde im Bauausschuss des Landkreises aufgegriffen, nachdem Kreisrat Thomas Schreder bereits im Juli dieses Jahres die Frage gestellt hatte, ob eine Klimatisierung der Schulen angesichts der immer häufiger auftretenden Hitzewellen möglich sei. Die Verwaltung hat entsprechende Möglichkeiten geprüft und die Ergebnisse im Ausschuss vorgestellt.

Durchgerechnet wurden die Maßnahmen am Beispiel des Korbinian-Aigner-Gymnasiums. Die Kosten für den Einbau einer Deckenkühlung ohne Lüftung würden sich je nach Ausführung auf brutto rund 1,246 Millionen Euro belaufen. Der Einbau einer Lüftungsanlage mit integrierter Kühlung käme auf etwa 1,685 Millionen Euro. Eine Kombination der beiden Maßnahmen käme auf mehr als drei Millionen Euro.

Auch das Anbringen von Fassadenlüftungsgeräten, so genannten Klima-Split-Geräten, wurde durchgerechnet. Sie würden pro Raum Kosten in Höhe von 10 000 Euro verursachen. Für 50 Klassenräume wären das eine halbe Million Euro plus die Kosten für die Fassadendurchbrüche.

Um festzustellen, wie sich die Situation an anderen Schulen in den Nachbarlandkreisen darstellt, hat die Verwaltung eine Umfrage in den benachbarten Landratsämtern Freising, Ebersberg, Mühldorf und Landshut durchgeführt. Die Situation sei der Erdinger ganz ähnlich: In Bestandsgebäuden würden keine Klimaanlagen nachgerüstet. Auch bei Neubauten werde keine Vollklimatisierung umgesetzt, sondern Lüftungen mit Kühlfunktion oder automatisierte Fensterlüftung.

Mittlerweile wurden an den Schulen des Landkreises Hitzeschutzfolien an den Oberlichtern angebracht. Außerdem sollen für die 470 Klassenzimmer jeweils zwei Standventilatoren angeschafft werden. Die Kosten belaufen sich auf 60 000 Euro. Landrat Martin Bayerstorfer schlug außerdem vor, einen Schülerpreis auszuloben, um die Schüler anzuregen und deren Ideen aufzugreifen.

© SZ vom 13.11.2019 / tdr - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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