Erding:Mit den Sportfreunden

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Wie Behörden und Firmen ihren Betriebsausflug gestalten

Von Regina Bluhme, Erding

Besucher des Oberdinger Rathauses stehen diesen Montag vor verschlossenen Türen. Die Mitarbeiter sind in Österreich unterwegs, auf Betriebsausflug in Wien. Auch andere Behörden und Betriebe sind einmal im Jahr gemeinsam auf Tour. Das reicht von der Fahrt an den Ammersee oder einer Raftingtour bis zum Varieté-Besuch und einer Schifffahrt inklusive Live-Auftritt der Sportfreund Stiller. Erfahrene Teilnehmer sind sich einig: Ein Betriebsausflug stärkt das Zusammengehörigkeitsgefühl, und der eine oder andere lernt dabei Kollegen kennen, die er zuvor noch nie gesehen hat.

Gleich drei Tage lang gehen die Oberdinger Mitarbeiter auf Tour. 47 Kollegen verbringen das Wochenende und den Montag in Wien. Wie bei Geschäftsleiter Josef Steinkirchner zu erfahren ist, wechselt die Gemeinde ab: Ein Jahr wird nur einen Tag weggefahren, dann gibt es wieder Fahrten mit Übernachtung. Für den Betriebsausflug spendiert die Gemeinde einen Zuschuss, ansonsten müssen die Reisenden selbst für ihr Budget aufkommen. "Die Leute fahren immer gerne mit", berichtet Steinkirchner. Vom Bauhofmitarbeiter bis zum Kindergartenpersonal sind alle mit an Bord. In den vergangenen Jahren ging es auf Tagesausflug in die Tropfsteinhöhle Schuler Loch, nach Salzburg oder zur Befreiungshalle bei Kelheim.

Das findet auch Christian Wanninger, Pressesprecher der Stadt Erding. Mitte Juni waren die Mitarbeiter in Herrsching am Ammersee. 300 Leute in sechs Bussen. Freilich mussten die Teilnehmer nicht den ganzen Tag aufeinander hocken. "Manche wanderten zu Fuß nach Andechs, andere hatten ihr Rad dabei." An diesem Tag blieb das Rathaus geschlossen. "Wer nicht mitkommen will, muss einen Tag Urlaub nehmen." Fahrt und Essen werden von der Stadt bezuschusst. In den vergangenen Jahren war die Belegschaft auf Städtetour in München, Ulm, Kufstein und Nördlingen. Auch der Fränkischen Seeplatte wurde ein Besuch abgestattet. "Die Ziele sucht das Personalamt aus in Abstimmung mit Oberbürgermeister Max Gotz", so Wanninger. Ein logistisches Problem gilt es jedes Jahr neu zu lösen: "Sie müssen eine Wirtschaft finden, die die Masse an Leuten bedienen kann."

"Betriebsausflüge haben eine lange Tradition beim Erdinger Weißbräu und finden immer an einem Freitag statt", sagt Astrid Block von der Pressestelle der Privatbrauerei. Inhaber Werner Brombach lade dazu alle Mitarbeiter sowie alle Rentner ein. Allerdings gibt es nicht jedes Jahr einen Betriebsausflug, aber wenn es soweit ist, ist wirklich etwas geboten. 2013 ging es zum Biathlon-Weltcup in Hochfilzen, "inklusive VIP-Tickets für alle" und Party in einer umgebauten Tennishalle. Dann 2011: Schifffahrt nach Herrenchiemsee mit Führung durch die Ausstellung von König Ludwig II. und auf der Rückfahrt ein Konzert der Sportfreunde Stiller auf dem Schiff. Zwei Jahre davor ging es per Sonderzug nach Tirol mit anschließender Party und Feuerwerk in St. Anton.

Die Therme Erding unternimmt jedes Jahr einen Mitarbeiterausflug. "Meistens sind es mehrere Termine, denn der Betrieb hier muss ja weitergehen", teilt Geschäftsleiter Marcus Maier mit. Dieses Jahr ging es mit Übernachtung in den Freizeitpark Tropical Islands. "Die Kosten werden im Rahmen der jährlichen Steuerfreigrenze von der Firma übernommen." Zuvor ging auch schon ins GOP Varieté München, zum Rodeln an den Blomberg oder in die Partnertherme Bad Wörishofen. "Ein Highlight war die Raftingtour in Tirol mit Übernachtung in Holzhütten."

Besonders gut organisieren muss den Betriebsausflug die Polizeiinspektion Erding (PI). "Die Dienststelle muss natürlich immer besetzt sein, deswegen bleiben ein paar ortskundige Kollegen daheim", betont Bodo Urban, stellvertretender Inspektionsleiter. "Für alle Eventualitäten", so Urban, steht an dem Tag ein Einsatzzug von außerhalb bereit. Dieses Jahr war die PI in Wasserburg am Inn. "Etwa 60 Kollegen waren unterwegs", berichtet Polizeihauptkommissar Konrad Ecker. Auf dem Programm standen eine Fahrt auf dem Inn und der Besuch einer Schokoladenfabrik. "Wir waren auch schon einmal im Wasmeier-Museum am Schliersee, in Passau und in einem Klettergarten", erinnert sich Ecker. "Die Fahrten sind immer schön und lustig." Ein weiterer Vorteil: "So lernen sich auch mal die Kollegen kennen, die sich aufgrund unseres Schichtbetriebs sonst nie zu Gesicht bekommen", ergänzt Urban. Bislang verliefen alle Fahrten reibungslos, nur einmal streikte kurz vor der Abfahrt der Bus. Das Warten auf das Ersatzfahrzeug hatte aber auch sein Gutes, erklärt sagt Urban. "Dieses Mal kam keiner zu spät".

© SZ vom 24.09.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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