Erding:Mehr Sport für Kinder

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Landkreis startet Pilotprojekt zusammen mit der AOK

Von Thomas Daller, Erding

Der Landkreis will zusammen mit der Krankenkasse AOK ein ganzjähriges Bewegungsprojekt starten, um dem Bewegungsmangel bei Kindern und Jugendlichen entgegen zu wirken. Es handelt sich um ein Pilotprojekt, das die AOK zu 90 Prozent finanziert; Träger ist der Landkreis, der mit seiner Gesundheitsregion plus die Projektleitung übernimmt.

Das Projekt fußt auf mehreren Säulen: So soll es in den Gemeinden des Landkreises monatlich einen Aktionsnachmittag geben, bei dem sich die ortsansässigen Sportvereine vorstellen können. Für angeleitete Bewegungsübungen im Rahmen der Veranstaltung stellt der Landkreis einen zertifizierten Trainer. Ferner soll es Sonderförderprogramm geben. Dabei übernimmt der Landkreis die Versicherung von Nichtvereinsmitgliedern bei einem Schnuppertraining. Das Budget der einzelnen Sportvereine beläuft sich dabei auf 200 Kursstunden. Eine weitere Säule sind Kindersporttage, die für schulpflichtige Kinder während der Ferien angeboten werden sollen. Die vierte Säule besteht im Bereich Organisation und Koordination. Dabei wird die Gesundheitsregion von der AOK unterstützt. Die Dauer des Projekts wird auf 48 Monate beziffert.

Landrat Martin Bayerstorfer (CSU) sagte, man hoffe bei dem Projekt darauf, dass sich aus den Schnupperstunden bei den Vereinen Mitgliedschaften entwickeln würden. Das sei ein "Zuckerl" für die Vereine.

Oberbürgermeister Max Gotz (CSU) regte an, auch den Bogen zu den Senioren zu spannen. Es gebe bei vielen Vereinen ganze Abteilungen, die sich im Seniorensport etabliert hätten. Das könnte ein weiterer Schwerpunkt des Projekts werden.

Gertrud Eichinger (SPD) nannte die Idee sehr gut, auf Nichtmitglieder der Vereine zuzugehen. Denn die klassische Vereinsarbeit gehe zurück, Aktionsprojekte hingegen würden gut laufen. Sie regte zusätzlich an, Radfahren für Kinder in das Projekt aufzunehmen. Man sehe gerade beim Fahrradführerschein, der in der dritten und vierten Klasse absolviert werde, dass immer mehr Kinder schlechte Radfahrer seien. Landrat Bayerstorfer sagte, da müsste man beim ADFC anfragen, ob sie in Zusammenarbeit mit den Schulen so ein Angebot machen könnten. Aber der Landkreis sei an die Vorgaben der AOK gebunden.

Der Kreisausschuss stimmte dem Vorhaben einstimmig zu. Bayerstorfer nannte es ein Pilotprojekt: "Das gibt es sonst nirgends."

© SZ vom 04.12.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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