Erding:Mehr Geld für mehr Qualität

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Erdinger Bauausschuss genehmigt weitere Kosten in Höhe von 366 000 Euro für die Sanierung des Kronthaler Weihers. Unter anderem gibt es einen Hubsitz für Menschen mit Behinderungen

Von Antonia Steiger, Erding

So lange das Wetter so schlecht ist wie in den vergangenen Wochen, stört es keinen, dass am Kronthaler Weiher in diesem Jahr nicht gebadet werden kann. Bis zum Sommer 2017 arbeitet die Stadt Erding das Sanierungskonzept für den Weiher ab - und bessert nach, falls dies erforderlich ist. Zusätzliche Kosten in Höhe von 366 000 Euro hat der Planungs- und Bauausschuss nun genehmigt. Und wer gerne wissen möchte, was am Weiher derzeit passiert, für den gibt es bald möglicherweise Führungen.

Trotz dieser weiteren Kosten, die der Ausschuss einstimmig genehmigt hat, bleibt das Projekt im Kostenrahmen: 4,1 Millionen Euro hat der Stadtrat im Haushalt der Jahre 2015 und 2016 genehmigt, bei knapp 3,8 Millionen Euro liegt die Kostenberechnung derzeit. Die jetzige Mehrung entspricht 11,7 Prozent der bislang genehmigten Kosten in Höhe von 3,12 Millionen Euro. Es geht um einige bauliche Erfordernisse, die sich erst jetzt gezeigt haben. Es geht darüber hinaus aber auch um einen neuen Hubsitz, mit dem Menschen, die auf einen Rollstuhl angewiesen sind, ins Wasser gelangen können. Er soll an der Wand des Bootshauses angebracht werden und kann mit Wasserdruck rauf- und runtergefahren werden. Mit dieser etwa 74 400 Euro teuren Investition möchte man auch den Anforderungen der Inklusion genüge tun.

Mehr als 90 000 Euro muss die Stadt Erding zusätzlich ausgeben, weil sie an einigen Stellen besseres Material verwendet. So soll nicht nur an einem Zugang zum See - bei der Wasserwacht -, sondern auch an einem zweiten weiter südlich der Weg so gut befestigt werden, dass die Feuerwehr mit ihren schweren Autos diese Strecke befahren kann, ohne Schaden anzurichten. Ein besonders robustes Pflaster wird deswegen an diesen beiden Zufahren verwendet. Höhere Materialkosten gibt es darüber hinaus beim Wasserbau und bei den Kinderspielplätzen, wogegen erwartungsgemäß keiner etwas einzuwenden hatte. Nur Christian Numberger (CS) wunderte sich vorsichtig, dass bei den Kinderspielplätzen nicht gleich die besten Materialien hätten Verwendung finden sollen.

Weitere Kosten entstehen durch einen Bodenaustausch bei der Halbinsel, für Drainagen für die Baumgruben und tiefere Sickerschächte, für die Vergrämung unerwünschter Tiere von der Insel, für Arbeiten an der Seilbrücke und am Schwimmsteg und für die Entsorgung von belastetem Material. Keinen Zusammenhang gibt es bei diesen Kosten mit alten Ablagerungen, die kürzlich am östlichen Ufer gefunden wurden, als der Abwasserzweckverband Erdinger Moos einen Kanal sanieren wollte. Es hatte sich herausgestellt, dass an dieser Stelle Bürger vor den 70er-Jahren ihren Hausmüll abgelegt haben. Jetzt treten giftige Stoffe auf, die zu "signifikanten Überschreitungen von Grenzwerten " bei Wasserproben geführt haben - allerdings nicht im Kronthaler Weiher, sondern an der Baustelle. Die Wasserqualität des Weihers, die regelmäßig geprüft wird, ist "ausgezeichnet", zuletzt geprüft am 17. Mai.

In nächster Zukunft wird es für die Bürger möglicherweise die Gelegenheit geben, den Baufortschritt am Kronthaler Weiher einmal selbst unter die Lupe zu nehmen. Der Umweltreferent Thomas Schreder (CSU) hatte dies angeregt, OB Max Gotz (CSU) will nun prüfen, ob kleine Führungen in Begleitung der Fachplaner angeboten erden können.

© SZ vom 07.06.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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