Erding:Kuckuck gesucht

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2014 wurden dem LBV 5619 Kuckucke gemeldet. (Foto: Hans-Jochen Fünfstück)

Der Landesbund für Vogelschutz startet wieder seine Mitmach-Aktion

Nach einer Rekordbeteiligung im vergangenen Jahr ruft der Landesbund für Vogelschutz (LBV) auch in diesem Jahr wieder alle Bürger dazu auf, zu melden, wann und wo sie ihren ersten Kuckuck gehört haben. Mit Hilfe dieser Meldungen will der Landesbund für Vogelschutz herausfinden, ob sich die Ankunftszeit der Kuckucke gegebenenfalls als Anpassung an den Klimawandel langfristig ändert.

Die Naturschützer wissen, dass immer mehr der Wirtsvögel früh ins Brutgebiet zurückkommen, beziehungsweise früher zu brüten beginnen. Der Kuckuck legt seine Eier aber bekanntlich einzeln in Nester kleinerer Singvögel und betreibt selbst keine Brutpflege. Es sei daher denkbar, sagen die Vogelbeobachter, dass dies langfristig Auswirkungen auf den Kuckuck habe. Von sofort kann jeder unter www.lbv.de/Kuckuck-gehoert seinen ersten Kuckuck melden. Den aktuellen Stand, wann, wo und wie viele Vögel schon in welchen bayerischen Landkreis zurückgekehrt sind, können Naturfreunde dort in den kommenden Wochen ebenfalls live auf dieser Karte verfolgen.

2014 freute sich der Landesbund bei seiner Meldeaktion über ein Rekordergebnis: So seien 5619 Kuckucksmeldungen eingegangen, womit bayernweit 1620 Kuckucksreviere durch die Naturschützer dokumentiert werden konnten, sagte LBV-Biologin Friederike Herzog.

Der Kuckuck habe, im Unterschied zu einigen seiner Wirtsarten wie beispielsweise dem Teichrohrsänger, seine Ankunftszeit im Brutgebiet nicht verändert. "Kommt er schließlich an, ist es möglich, dass das Brutgeschehen bei einigen seiner Wirtsvögel bereits fortgeschritten ist", erklärt Friederike Herzog. Für die Kuckucksweibchen könne es deshalb immer schwieriger werden, ihre Eier rechtzeitig den zukünftigen "Zieheltern" unterzuschieben. "Eine präzise Abstimmung auf das Brutgeschehen seiner Wirtsvögel ist aber unabdingbar", sagt die LBV-Biologin. Mit der Mitmach-Aktion wolle der LBV zur bewussten Wahrnehmung des ersten Kuckucks im Jahr ermuntern und herausfinden, ob das sensible Gefüge mit der Klimaveränderung gestört sei. Je länger die Daten gesammelt würden, desto besser könnten Aussagen darüber getroffen werden.

© SZ vom 10.04.2015 / bt - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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