Erding:Kinderhaus sucht einen Namen

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Die Baustelle des Kinderhauses mit dem letzten Schnee (Foto: Renate Schmidt)

Bayerisches Rotes Kreuz startet neue Einrichtung am Ludwig-Simmet-Anger zum 1. September

Von Antonia Steiger, Erding

Pünktlich zum 1. September wird das neue Kinderhaus beim Ludwig-Simmet-Anger fertig sein. Es wird gebaut von der Stadt Erding, Träger des Kinderhauses ist jedoch das Bayerische Rote Kreuz, dessen Kreisgeschäftsführerin Gisela van der Heijden am Dienstag eine positive Zwischenbilanz des Bauvorhabens gezogen hat: Der Bau werde fertig, das Personal sei eingestellt, so könne das Kinderhaus mit einer Kindergarten-, zwei Krippen- und einer Hortgruppe starten. Eine Entscheidung steht jedoch noch aus: wie das Kinderhaus heißen soll. Dazu schreibt das BRK einen Wettbewerb aus, an dem sich alle Bürger im Landkreis beteiligen dürfen.

Das Kinderhaus wird einige Alleinstellungsmerkmale haben, daher ist sich van der Heijden sicher, dass es auch bald voll sein wird. Platz ist darin für sechs Gruppen. Eine Besonderheit sind unter anderem Schwimmkurse für Kindergartenkinder. Die Beziehung zum Wasser sei der Wasserwacht in der BRK einfach besonders wichtig, sagte van der Heijden bei einem Pressegespräch. Mindestens genauso interessant aus Kindersicht dürfte die Bobbycar-Rennbahn sein, die auf dem Gelände angelegt wird. Darüber hinaus möchte das Rote Kreuz in dem Kinderhaus ein Erzählcafé für Senioren etablieren - quasi als intergeneratives Integrationsprojekt: Freitags sollen ältere Bürger ins Kinderhaus kommen, Geschichten von früher erzählen, die Mundart pflegen oder mit den Kindern kochen und backen. Dazu gibt es im Erdgeschoss sogar eine offene Küche, an deren Platten alle gemeinsam herumwerkeln können.

Überrascht war das BRK laut Pressesprecherin Danuta Pfanzelt von dem großen Interesse, das ihm auf dem angeblich leer gefegten Arbeitsmarkt für Erzieherinnen entgegengeschlagen war. Mehr als 40 Bewerbungen waren in Erding angekommen. Mehr als zehn Frauen sind eingestellt worden, auch die Leitung des Hauses steht schon fest: Sie wird Andrea Bauer übertragen, die derzeit noch stellvertretende Leiterin des katholischen Kindergartens in Eitting ist. Zu dem rein weiblichen Team kommen laut van der Heijden noch ein Koch und zwei junge Männer, die ihr Freiwilliges Soziales Jahr am Kinderhaus absolvieren werden. Den großen Ansturm auf die Arbeitsplätze erklären sich van der Heijden und Pfanzelt mit der Attraktivität des BRK als Arbeitgeber und mit dem Umstand, dass es interessant sei, ein neues Haus mitaufzubauen. Es gibt zwar schon ein Konzept, das aber im Laufe der ersten Jahre weiterentwickelt werde. Und daran könnten die Mitarbeiter mitwirken.

Das Kinderhaus wird noch nicht voll ausgelastet sein, wenn es am 1. September seien Betrieb aufnimmt. "Manche Eltern meldeten ihr Kinder schon vor der Geburt zur Krippe an", sagte van der Heijden. "Manche warten aber auch erst einmal ab und schauen, wie sich das Haus entwickelt." Das Haus ist aus Holz gebaut, überall sei es zu sehen und zu riechen. Es sei ein lichtes und pflegeleichtes Haus. "Gigantisch", sagt van der Hejden. Die Kinder sollen sich viel im Freien bewegen, dazu wird es eine Matschgrube geben, die die Kinder nach draußen lockt.

Mit Wettbewerben für Namensgebungen hat das Rote Kreuz in Erding gute Erfahrungen gemacht: Auch das Schatzkastl in der Haager Straße hat seinen Namen auf diese Weise bekommen. Wer eine Idee hat, kann sie telefonisch (08122/97620), per E-Mail ( umfragen@kverding.brk.de) oder per Post (Wilhelm-Bachmair-Straße 2, 85435 Erding) dem Roten Kreuz zukommen lassen. Einsendeschluss ist der 15. Juli, der Gewinner bekommt eine Übernachtung im Hotel Grüner Baum in Westendorf im Allgäu für ein Paar oder eine Familie mit bis zu drei Kindern. Bis zum 1. September, wenn die ersten Kinder das Haus in Beschlag nehmen, hängt der Namenszug über dem Eingang.

© SZ vom 03.06.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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