Die Parkinson-Selbsthilfegruppe Erding nimmt den Welt-Parkinson-Tag am Samstag, 11. April, zum Anlass, um im Fischers Seniorenzentrum über die Krankheit zu informieren. Von 10 bis 16 Uhr beantwortet Gruppenleiterin Marianne Dietl Fragen von Betroffenen, Angehörigen und dem Pflegepersonal. "Die Krankheit ist kein Todesurteil, heilbar ist sie allerdings auch nicht", sagt Dietl. Um so wichtiger sei es, sich helfen zu lassen. Hierfür müsse man allen voran die Krankheit und ihre Symptome verstehen, um so auch die Bedürfnisse der Erkrankten. In regelmäßigen Logopädiestunden lernten Betroffene, mit ihren Schluckproblemen umzugehen. Die Physiotherapie sei wichtig, um beweglich zu bleiben. "Wir wollen am Samstag auch darüber aufklären, wo vielleicht verstecke Bedürfnisse liegen." Alle Gespräche würden selbstredend anonym geführt.
In Deutschland seien mehr als 300 000 Menschen an Parkinson erkrankt. Je früher das erkannt und behandelt wird, umso besser seien die Aussichten, den Verlauf positiv beeinflussen zu können. "Wichtig ist, dass die Medikamente - allen voran Dopamin - richtig eingestellt sind und genau genommen werden", sagt Dietl. Viele Betroffene scheuten sich, über ihre Erkrankung zu sprechen. "Dabei tritt die früher oder später ohnehin ans Licht", sagt Dietl. Die verzögerte Mimik, die verwaschene Aussprache, der unsicherer Gang - das ließe sich vielleicht am Anfang verheimlichen und erklären. Gerade auch, weil die verlangsamte Reaktion in Schüben käme. Wenn Betroffene aber plötzlich zitterten oder zeitweise wie gelähmt seien, sei das auch nicht mehr möglich. Dietl leitet seit einigen Jahren die Selbsthilfe-Gruppe in Erding, zu der Betroffene und deren Angehörigen aus dem gesamten Landkreis, aber auch aus Ebersberg und Freising kommen. Mehr als 50 Männer und Frauen besuchten die monatlichen Treffen regelmäßig, bei denen Ärzte oder Therapeuten über den neusten medizinischen Stand referierten.