Erding:Hohe Wohnqualität

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Die beiden dreigeschossigen Gebäude mit den einander zugeneigten Pultdächern ergeben den Stiftungshof. 24 Wohnungen sind hier entstanden. (Foto: Stephan Goerlich)

Fischers Wohltätigkeitsstiftung weiht den Stiftungshof in der Freisinger Siedlung ein. 24 Wohnungen wurden barrierefrei errichtet, sie sind bereits bezogen

Von Thomas Daller, Erding

Zwei Jahre nach Baubeginn ist nun die Wohnbebauung "Stiftungshof" in der Schubertstraße 14 feierlich eingeweiht worden. Das 4,5 Millionen Euro teure Projekt der Fischers Wohltätigkeitsstiftung ist barrierefrei errichtet worden und gilt als Haus für "generationsgerechtes Wohnen". Es umfasst 1724 Quadratmeter Wohnfläche beziehungsweise 24 Wohnungen, die bereits bezogen sind. Landrat Martin Bayerstorfer (CSU) lobte in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des Verwaltungsrates der Stiftung die hohe Wohnqualität der Anlage. Vor dem Hintergrund der sozialen und demografischen Veränderungen stelle sich die Stiftung den gesellschaftlichen Herausforderungen.

Der Stiftungshof ist so konzipiert, dass man auch problemlos dort wohnen kann, wenn man auf Rollator oder Rollstuhl angewiesen ist. Der Aufzug fährt bis in die Tiefgarage, die über 30 Stellplätze verfügt. Die Türen und Balkone sind schwellenlos errichtet worden, es gibt keinen Anschlag. Darüber hinaus fällt Tageslicht in die Baderäume und Küchen, weil das Dach des Treppenhauses verglast ist. Dieses Treppenhaus wurde zudem hell, freundlich und mit Parkettböden gestaltet, damit es auch als öffentlicher Raum den Bewohnern zur Verfügung steht. Ferner verfügt das 3300 Quadratmeter große Grundstück über eine Rasenfläche von der Größe eines kleines Parks, in dem sich mehrere schöne alte Lindenbäume befinden, die erhalten werden konnten. Auch das trägt zu einer hohen Wohnqualität bei und wirkt der Verdichtung entgegen, die sich durch die beiden dreigeschossigen Gebäude mit den einander zugeneigten Pultdächern ergeben. Denn die Strukturen in der Freisinger Siedlung sind eher kleinteilig, deshalb soll der kleine Park die höhere Verdichtung durch den Stiftungshof kompensieren.

Bayerstorfer erinnerte bei der Einweihung daran, dass man ursprünglich auf dem Gelände des ehemaligen Stiftungshofes erwägt habe, eine Kindertagesstätte zu errichten. Dann habe sich die Flüchtlingsthematik ergeben und man habe den alten Stiftungshof dazu genutzt, die ersten Flüchtlinge im Landkreis dort unterzubringen. Als der Stiftungshof nicht mehr dafür benötigt wurde, habe man sich entschieden, diese neue Wohnanlage zu bauen, um den Wohnungsbau voranzutreiben und bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Eine Entscheidung, die "nicht alltäglich" gewesen sei, aber "richtig und sinnvoll".

Die Fischers Stiftungsverwaltung hatte die frühere Gaststätte Stiftungshof in der Freisinger Siedlung, in der damals noch Asylbewerber wohnten, bereits 2010 an die Fischers Wohltätigkeitsstiftung verkauft; sozusagen an die eigene "Mutter". Denn die Fischers Wohltätigkeitsstiftung ist die einzige Gesellschafterin ihrer Tochtergesellschaft Fischers Stiftungsverwaltung (FSV). Mit dem Geld, das die Stiftung an die FSV für den Stiftungshof bezahlte, wurden damals Schulden getilgt, weil die FSV Verbindlichkeiten durch den Bau des Bräuhausviertels und der Verwertung der dortigen Immobilien hatte. So kam die Stiftung wieder in den Besitz der Gaststätte Stiftungshof, die sie einst an die FSV übertragen hatte. Bereits damals gab es sehr konkrete Pläne für den Bau eines Wohnhauses für mehrere Generationen, der mittlerweile umgesetzt und nun eingeweiht worden ist. Sowohl FSV als auch die Wohltätigkeitsstiftung waren dadurch jedoch nie in einer prekären Situation, weil bei beiden beträchtliche Vermögenswerte in Form von großen Grundstücken im Hintergrund stehen.

Mit dem neuen Stiftungshof ist dieses Kapitel nun endgültig abgeschlossen. Bayerstorfer sprach bei der Einweihung davon, dass die Wohnanlage Menschen in verschiedenen Lebensphasen Möglichkeiten biete, entsprechend ihren Bedürfnissen. Stadtpfarrer Martin Garmaier bezog sich in seiner Predigt auf ein Gleichnis Jesu, in dem er Häuser, die auf Fels oder Sand gebaut wurden, in Beziehung setzte. Bayerstorfer betonte zudem, dass die gute Zusammenarbeit aller Akteure, insbesondere mit den beiden Architekten der Projektgemeinschaft Richard Falterer und Peter Byrne, zu dem großen Erfolg beigetragen habe.

© SZ vom 03.09.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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