Erding:Hoffnung auf Heilung

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Für die an Leukämie erkrankte Kathi aus Erding ist ein geeigneter Knochenmarkspender gefunden worden. Die Stammzellen wurden der 14-Jährigen am vergangenen Freitag in der Schwabinger Kinderklinik implantiert.

Matthias Vogel

Für die an Leukämie erkrankte Kathi aus Erding ist ein geeigneter Knochenmarkspender gefunden worden. Am vergangenen Freitag wurden der 14-Jährigen die Stammzellen implantiert. In ihrem Blog auf der Internetseite hilfe-fuer-kathi.de vergleicht das sportbegeisterte Mädchen ihren Kampf gegen den Blutkrebs mit einem Triathlon: "Schwimmen, Radlfahren und sogar die Wechselzone hab ich in meinem Leukämietriathlon nun hinter mir und jetzt kommt noch das Laufen. Aber das Laufen ist meine beste Disziplin", schreibt sie.

In der letzten Woche der großen Sommerferien 2011 erhielt Kathi die niederschmetternde Diagnose: Leukämie. Seither lebt sie in einem Isolierzimmer in der Schwabinger Kinderklinik. Vier Chemotherapien musste sie über sich ergehen lassen. Jetzt hat sich ein genetischer Zwilling in der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) gefunden. Nach der Hiobsbotschaft im September hatte Sabine Triflinger, Freundin und Nachbarin von Kathis Familie, zusammen mit den vielen Sportvereinen, in denen das Mädchen und ihre Geschwister aktiv sind, eine Typisierungsaktion organisiert. Die Anteilnahme der Erdinger war überwältigend. Landrat Martin Bayerstorfer und Bürgermeister Max Gotz übernahmen die Schirmherrschaft, mehr als 2500 Menschen folgten dem Aufruf am 11. Dezember und ließen sich Blut abnehmen. Dazu war die Spendenbereitschaft enorm. Yvonne Renz, Aktionsleiterin bei der DKMS und Betreuerin des Falls Kathi, sagte, die Typisierungsaktion sei überfinanziert. Das war bereits vor dem Benefizspiel, das der Eishockeyoberligist Erding Gladiators dann noch kürzlich gegen den Zweitligisten Starbulls Rosenheim austrug und zu dem nochmals 650 Zuschauer kamen und zur Finanzierung der Typisierung beisteuerten. Zudem erklärten sich Kickbox-Weltmeisterin Christine Theiss und einige DEL-Eishockey-Cracks bereit, ihre "Dienstbekleidung" für diesen guten Zweck zu versteigern. "Die Beteiligung in Erding war schon bemerkenswert", stellt dann auch Daniel Wilhelm von der DKMS fest.

Kathis Familie sei sehr erleichtert, das berichtet Sabine Triflinger. Allerdings heiße es weiterhin, die Daumen zu drücken. "Am Freitag war sozusagen der Tag null, von dem an bis hundert gezählt wird. Sollte Kathis Körper während dieser Zeit die Stammzellen nicht abstoßen, sollten die Zellen anwachsen, dann stehen die Chancen auf eine Heilung gut", sagte die Freundin der Familie. Daniel Wilhelm von der DKMS kommentierte die erfolgreiche Suche nach dem geeigneten Spender so: "Es ist der Rettungsanker, der gesucht wurde. Das ist die Grundvoraussetzung für die Genesung. Aber Kathi hat noch einen sehr, sehr schweren Weg vor sich."

Schon während der Suche habe Kathi stets zuversichtlich nach vorne geblickt, hatte Triflinger immer wieder bestätigt. Die Transplantation der passenden Stammzellen betrachtet das Mädchen als eine Wiedergeburt: "Heute ist der 27. Januar", schrieb sie am Freitag in ihrem Blog, "und rein zufällig kann ich nun mit meiner großen Schwester und meinem kleinen Bruder gemeinsam Geburtstag feiern, denn auch die haben an einem 27. Geburtstag. Ich bin voller Optimismus und der Meinung, dass dieser Zufall nur Gutes heißen kann."

© SZ vom 31.01.2012 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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