Erding:Hochzeit für Lehrlinge

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Ausbildungsbereitschaft im Landkreis erreicht Rekordniveau

Auszubildende sind im Landkreis Erding weiterhin stark gefragt, teilt die IHK für München und Oberbayern mit. Mit über 670 zur Vermittlung gemeldeten Lehrstellen ist die Nachfrage sogar geringfügig um 1,2 Prozent gewachsen, das geht aus der aktuellen Statistik der Arbeitsagentur hervor. Bayernweit setzt sich der langjährige Trend fort: Von 2009 bis 2016 war die Zahl der gemeldeten Lehrstellen im Freistaat bereits um ein Viertel gestiegen. Im gleichen Zeitraum sank die Zahl der Bewerber um eine Lehrstelle allerdings um 2,3 Prozent. Auch im Landkreis Erding hat die Zahl der Bewerber im laufenden Berichtsjahr abgenommen.

"Der Lehrstellenmarkt wird für die Betriebe jedes Jahr schwieriger - aufgrund der guten Konjunktur und des absehbaren Fachkräftemangels bieten die Firmen reichlich Lehrstellen an, aber der Nachwuchs reicht hinten und vorne nicht", beklagt Otto Heinz, IHK-Vizepräsident und Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses Erding-Freising. Hinzu kämen Lücken bei der Ausbildungsreife vieler Bewerber, zum Beispiel bei grundlegenden Deutsch- und Mathekenntnissen oder bei der Teamfähigkeit.

Viele Betriebe gäben Schülern mit weniger guten Zeugnissen Chancen und böten ausbildungsbegleitende Nachhilfe. "Den bislang erfolglosen Bewerbern für den Beginn des Ausbildungsjahrs im September stehen im Endspurt der Betriebe um die Azubis also noch viele Türen offen", so Heinz weiter.

"Schüler in den Abgangsklassen haben immer noch gute Karten, im September mit der Ausbildung durchzustarten - als erster Schritt bietet sich zum Beispiel ein Schnupperpraktikum in den Sommerferien an", ermutigt der Unternehmer aus Moosburg. Aktuell sind fast 360 Lehrstellen im Landkreis Erding unbesetzt, so die Statistik der Arbeitsagentur. Ihnen stehen aber nur rund 220 unversorgte Bewerber gegenüber. Zum Vergleich: Im Vorjahr sind im Landkreis Erding lediglich etwas mehr als 80 Ausbildungsplätze unbesetzt geblieben. Die Zahlen der Arbeitsagentur beziehen sich dabei auf alle Zuständigkeitsbereiche. Die IHK steht dabei bayernweit für über 55 Prozent aller Ausbildungsverhältnisse, gefolgt von Handwerk und freien Berufen.

© SZ vom 19.06.2017 / sz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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