Erding:Hilfe nach der Klinik-Entlassung

Landkreis schreibt Pflegekrisendienst aus

Von Thomas Daller, Erding

Der Landkreis will einen Pflegekrisendienst einführen, der Menschen ohne Angehörigen hilft, nach der Entlassung aus dem Krankenhaus zurechtzukommen, bis ein regulärer Pflegedienst übernimmt oder eine Weitervermittlung in eine Reha-Einrichtung greift. Der Kreisausschuss hat Landrat Martin Bayerstorfer (CSU) ermächtigt, diese Leistung nun auszuschreiben. Der Landkreis soll 40 000 Euro dafür zur Verfügung stellen, weitere Mittel sollen von den teilnehmenden Kommunen kommen.

Mit dem Thema befasst sich der Landkreis bereits geraume Zeit. Sachstand war zuletzt, dass das Klinikum des Landkreises diese Aufgabe übernehmen sollte. Doch das Klinikum besitzt keine Zulassung als Pflegedienst, deswegen soll diese Leistung nun unter regulären Pflegediensten ausgeschrieben werden. Allerdings möchte man auch keine Konkurrenz zu bestehenden Einrichtungen wie der Nachbarschaftshilfe aufbauen. Sie sollen daher mit eingebunden werden.

Kreisrat Hans Wiesmaier (CSU) betonte, er stehe voll und ganz hinter diesem Angebot, aber er sehe noch Gesprächsbedarf, welches Portfolio die Ausschreibung umfassen sollte. Man könne weder absehen, wie viele Menschen dieses Angebot benötigen, noch wie viel Personal man dafür aufbieten müsse. Außerdem seien die Gemeinden unterschiedlich aufgestellt, Erding beispielsweise habe diese Leistung bereits selbst geregelt und werde nicht daran teilnehmen. Landrat Bayerstorfer sagte, man gehe im Rahmen der Ausschreibung von zwei Teilzeitkräften aus. Sie sollen beispielsweise Medikamente verabreichen, Verbände wechseln oder Atemwege absaugen. Weil es dabei auch um Haftungsfragen gehe, könne man das nicht den Nachbarschaftshilfen überlassen.

Der Kreisausschuss ermächtigte den Landrat, den Pflegekrisendienst auszuschreiben. Vorab soll jedoch das Leistungsverzeichnis mit den Gemeinden abgestimmt werden, die sich an der Finanzierung beteiligen.

© SZ vom 13.02.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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