Erding:Hilfe für die Helfer

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Katholisches Bildungswerk Erding schult Ehrenamtliche für Arbeit mit Flüchtlingen

Von Barbara Forster, Erding

Gebrauchte Kleidung zu spenden, das ist vielen Menschen nicht genug. Sie wollen den Flüchtlingen noch mehr helfen. Ein Beleg dafür ist die Resonanz, die das Katholische Bildungswerk Erding (KBW) mit seinem Schulungsangebot für ehrenamtliche Helfer erzielt hat. Wie der Geschäftsführer Albert Schuster bei der Präsentation des Herbst-und Winterprogramms sagte, kommen die Kurse für "Ehrenamtliche in der Flüchtlingsarbeit" sehr gut an. Vor allem die Supervisionskurse für Ehrenamtliche seien bereits restlos ausgebucht. Es gibt noch weitere Schulungen, die in fünf Module unterteilt sind. Die ehrenamtliche Helfer absolvieren dabei eine Art Crash-Kurs, der sowohl psychologisch und rechtliche Angelegenheiten als auch ethische, religiöse, kulturelle und soziale Hintergründe umfasst. Darüber hinaus erhalten die Ehrenamtlichen auch Tipps in Bezug auf Kommunikation, Mimik und Konfliktsituationen. Die Kurse kosten nichts, sie werden gefördert von der Erzdiözese München.

Albert Schuster freut es ganz besonders, wie er sagt, dass das Katholische Bildungswerk auf diese Weise dazu beitragen kann, den Flüchtlingen zu helfen. Neu ist beim KBW auch das sogenannte Aida-Projekt, das die Integration von Flüchtlingen durch konkrete Bildungsmaßnahmen vor Ort unterstützt. Die Strategie- und Management-Trainerin Anna Maria Blau hat das Projekt ins Leben gerufen, sie arbeitet dabei eng mit Leuten aus der Wirtschaft und Politik zusammenarbeitet. Flüchtlinge sollen die Chance bekommen, durch Praktika Qualifikationen zu erwerben und die Ausbildungsverhältnisse in Deutschland kennenzulernen. Bei Schwierigkeiten stehen Aida-Helfer parat, sie können die Flüchtlinge in die Betriebe begleiten und auch anderweitig unterstützen. Des Weiteren werden in Taufkirchen auch Sprachkurse für Flüchtlinge angeboten, die noch keine Anerkennung haben. Geleitet werden die Kurse unter anderem von Realschullehrern: "Es ist wichtig, dass die Leute didaktisch fit sind und sich mit der Psyche der Menschen auseinander setzen können", sagt Schuster.

Darüber hinaus hält das Programm bewährte, auch neue Angebote bereit. Handlich und praktisch ist die gedruckte Ausgabe: "Ideal zum Einstecken", sagt Albert Schuster, der seit 1. August 2014 Geschäftsführer des Katholischen Bildungswerks in Erding ist. Die Angebote sind in sieben Bereiche unterteilt: Glaube-Religion-Spiritualität, Familie, 65 plus, Gesundheit, Arbeit und Weiterbildung, Kultur und Kunst und Gesellschaft und Politik. Für jede Altersklasse ist etwas dabei. Seit Jahren gut besucht sind beispielsweise die Pilgerwanderungen in der Natur und das Eltern-Kind-Programm.

Nicht neu, aber immer wieder ein besonderes Erlebnis ist die Kinoreihe, die Schuster sehr am Herzen liegt. Von Januar 2016 an werden im Erdinger Cineplex vier Filme zum Thema "Leben morgen -von Big Data zur Menschenmaschine" ausgestrahlt. Im Fokus steht die Frage, wie sich die Technik auf die Menschheit auswirkt. Jeder Film wird mit einem kurzen Gespräch eingeleitet. Die Filmauswahl ist bunt gemischt - vom Drama bis zur Komödie. Die Reihe endet mit der Tragikkomödie "Robot & Frank". Nach den Vorstellungen gibt es Gespräche zum Thema.

Ein weiteres Zuckerl wird wieder der historische Adventskalender sein. 24 Tage lang können sich Interessierte jeweils um 16 Uhr für eine halbe Stunde von Kultur, Traditionen, Besinnlichem und Geistlichem berieseln lassen. "Leute, die Ahnung haben," werden die Teilnehmer durch die Adventszeit begleiten und in Weihnachtsstimmung versetzen. "Veranstaltungen dürfen auch einfach mal schön sein", sagt Schuster. Abgesehen von wenigen Ausnahmen sind für die vorweihnachtlichen Veranstaltungen keine Anmeldungen erforderlich. Die Gebühr beträgt pro Veranstaltung drei Euro.

© SZ vom 18.09.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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