Erding:Hier rennen Jugendliche offene Türen ein

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Jugendzentrumsbeirat zieht im Sonic Bilanz für 2018. Die Besucherzahlen stimmen, aber es könnten noch mehr sein

Von Regina Bluhme, Erding

Im Probenraum des Sonic lassen es donnerstags immer die Metal-Musiker von Pile of Ashes krachen. Als sich dort nun der Jugendzentrumsbeirat umgesehen hat, gab es aber nichts zu hören: Die Stadträte und Oberbürgermeister Max Gotz (CSU) waren für die Proben zu früh dran. Sonic-Leiter Alexander Just führte am späten Nachmittag durch das Haus, wobei vor allem das neue Tonstudio und der große Billardtisch Eindruck machten. Bei der anschließenden Sitzung zeigte sich Just mit der Bilanz 2018 für die beiden Erdinger Jugendzentren durchaus zufrieden. Rund 5000 junge Besucher wurden im Treff in Altenerding gezählt. Im Sonic waren es übers Jahr knapp 9000.

Korbinian Huber von Pile of Ashes, der gerade im Probenraum die Instrumente aufbaute,erklärte den Beiräten, dass er sehr froh sei, im Sonic üben zu können. "In Erding ist es für Bands nämlich echt schwer, einen Raum zu finden." Die Räume des Sonic an der Dorfener Straße 13 werden täglich genutzt, zum Beispiel vom Fotoclub, für Yoga und Kochkurse, für den Mangatreff, für wechselnde Workshops, für Konzerte und Poetry Slams. Auf dem Weg durchs Sonic kam die Delegation auch im Clubraum vorbei, der eine kleine Bühne und eine Lichtanlage hat. "Ich finde es gut, dass hier junge Bands auftreten können", sagte Stadtrat Horst Schmidt (SPD). Was Erding fehle, sei eine Bühne für Kleinkunst.

Ganz zufrieden ist Alexander Just mit der Resonanz auf den Offenen Sonic-Treff, der heuer im Januar für Jugendliche ab 13 Jahren gestartet ist. 82 Gäste haben das Angebot im Januar genutzt, 48 dann im Februar und 64 im März. "Das ist schon okay", sagte Just. Neu eingerichtet wird ab kommender Woche die Fahrradwerkstatt. Angeleitet von Alexander Just sollen dann jeden Dienstag die Teilnehmer ihre Räder selbst auf Vordermann bringen. "Wir denken da eher an kleinere Reparaturen, wie das Reifenflicken", sagte Just. Das nötige Equipment werde er gegen Einkaufspreis an die Jugendlichen weitergeben. Hubert Sandtner (CSU), Jugendreferent des Stadtrats, war von der Idee begeistert. Nicht nur wegen des Lerneffekts in punkto Fahrradtechnik. Die Teilnehmer würden zudem erkennen, wie viel Arbeit darin stecke, ein Fahrrad wieder auf Vordermann zu bringen. Vielleicht helfe das auch gegen Vandalismus, so Sandtner.

OB Max Gotz erkundigte sich nach der Altersstruktur der Besucher. Das sei recht unterschiedlich, antwortete Just. Beim Jugendtreff Altenerding liege der Schwerpunkt auf "erlebnis-, sport- oder tierpädagogischen und kreativen Angeboten", daher seien hier eher Jüngere angesprochen, "das Kernpublikum ist zwischen elf und 15 Jahren alt". Im Sonic wiederum reiche die Altersspanne von 13 bis Anfang 20.

Horst Schmidt wollte wissen, wie es mit der Zusammenarbeit mit Schulen aussieht. Es gebe mittlerweile eine Kooperation mit der Ganztagsklasse der Mittelschule am Lodererplatz, so Alexander Just. Ansonsten sei es schon schwierig, neue Besucher zu gewinnen. Die Schüler hätten einen vollen Stundenplan, so dass die meisten nicht vor 16 Uhr Zeit hätten. Zudem seien gerade hier im Landkreis ganz viele in Vereine eingebunden. Außerdem hätten die Schulen auch eigene Projektgruppen, fügte Gotz hinzu. Er habe sehr viele Schulen angeschrieben und auch die Schülermitverwaltung eingeladen, betonte Alexander Just, "doch die Resonanz war nicht so da".

Vielleicht wird das ja noch. Alexander Just hat mit dem Jugendkulturtagen, die im November stattfinden, große Pläne. Unter anderem ist ein Band Contest für Nachwuchsmusiker aus dem Landkreis angedacht, sowie mehrere Veranstaltungen zu einem Thema, bei dem wirkliche alle Schüler mitreden können: "Was ist Jugend heute?"

© SZ vom 23.03.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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