Erding:Gute Chancen für Kulturbürgerhaus

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Das denkmalgeschützte Haus Am Rätschenbach 12 soll nun doch möglicherweise ein Kulturbürgerhaus werden, ein Plan, den die Erdinger SPD seit Jahren mit Hartnäckigkeit verfolgt - wenngleich bis vor kurzem mit eher geringem Erfolg. Ein Signal, dass dieses alte Gemäuer nun nicht länger dem Verfall preisgegeben wird, haben die Stadträte gegeben: Sie erklärten sich in der vergangenen Bauausschusssitzung einverstanden mit einer aktualisierten Kostenberechnung, derzufolge eine Sanierung des Hauses nicht 2,5 Millionen Euro, sondern 1,8 Millionen Euro kosten würde.

Erstmals hatte die SPD im Jahr 2012 gefordert, dass das Haus den Vereinen zur Verfügung gestellt werden soll, dort Veranstaltungen stattfinden und Platz für Begegnungen geschaffen werden sollen. Ein Jahr später wiederholte die SPD ihren Wunsch. Endgültig verworfen - so schien es zumindest - wurde die Idee, als einerseits OB Max Gotz (CSU) das Haus für die Rathausverwaltung reklamiert hatte, die aus allen Nähten platzt, und andererseits der Isener Architekt Udo Rieger im August 2014 klar gestellt hatte, dass ein behindertengerechter Umbau des Hauses fast nicht möglich ist. Ein Aufzug lässt sich in das alte Gemäuer nicht integrieren. Ein Übergang im ersten Stock von der Stadtbücherei sei denkbar, auch für Rollstuhlfahrer - aber nicht ohne fremde Hilfe. Jetzt ist beschlossen, dass die Stadt Erding einen Teil ihrer Verwaltung in das Haus an der Landshuter Straße 4 auslagern möchte, in dem jetzt noch die Hypo-Vereinsbank ihre Filiale betreibt und das die Stadt Erding vor wenigen Wochen gekauft hat.

SPD-Sprechern Hans Schmidmayer sagte der SZ, dass er gute Chancen sehe für ein Kulturbürgerhaus am Rätschenbach. In den neueren Plänen ist ihm zufolge bereits ein behindertengerechter Zugang eingeplant. Über andere Probleme wie den Übergang im ersten Stock "muss man sich noch einmal Gedanken machen". Auch die anderen Stadtratsfraktionen befürworten, dass die Stadtpolitik sich des Hauses annimmt. Caritative und soziale Nutzungen wünschen sich auch CSU-Stadtrat Hubert Sandtner und FW-Stadtrat Rainer Mehringer. Denkbar sei es auch, dass die Fraktionen dort Räume bekämen, die möglicherweise auch von Referenten genutzt werden könnten, wie Schmidmayer sagte. Er könne sich vorstellen, dass es Bedarf gebe, den Seniorenreferenten oder den Referenten für Inklusion persönlich zu sprechen. In einem nächsten Schritt wird die Rathausverwaltung prüfen, mit welchen Zuschüssen sie rechen darf.

© SZ vom 12.05.2015 / TS - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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