Wie in so vielen Gegenden von Bayern und dem Rest von Deutschland sind auch im Landkreis Erding potenziell mögliche Gebiete für ein Endlager für radioaktiven Restmüll aus Atomkraftwerken ausgemacht worden. Die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE), die in ihrem Zwischenbericht "Teilgebiete" veröffentlich hat, wo der Atommüll prinzipiell hinkommen könnte, hat auf ihrer Homepage www.bge.de eine interaktive Karte eingebaut, welche die Gebiete farbig eingezeichnet zeigt. Im Landkreis Erding sind es drei Flächen: das Isental von Lengdorf über Dorfen bis Schwindkirchen; ein Streifen, der im östlichen Teil des Erdinger Fliegerhorst beginnt und sich über Unterstrogen, Grünbach, Eschlbach, Eibach und Grüntegernbach nach Osten zieht; sowie ein kleines Stückchen östlich von Hohenpolding nahe der Grenze zum Landkreis Landshut.
Während die meisten der potenziell für ein Endlager geeigneten Flächen in Bayern wegen ihres Granit-Untergrunds respektive Kristallinen Wirtsgestein markiert sind - man kann sagen, es geht um den ganzen Freistaat nördlich der Linie Augsburg, Landshut und Passau -, sind die Gebiete im Landkreis Erding wegen des Vorkommens von Tertiärem Tongestein ausgesucht. Solches Tongestein findet sich laut der BEG-Karte in Bayern auch östlich des Landkreises Erding bis zur Grenze nach Österreich sowie zwischen Rosenheim und dem Chiemsee. Betrachtet man die Deutschlandkarte sieht man, dass mehr oder weniger ganz Norddeutschland ebensolches Tertiäres Tongestein im Untergrund hat.
Die BEG schreibt zur Erläuterung, dass die markierten Areale Gebiete seien, "die günstige geologische Voraussetzungen für die sichere Endlagerung hochradioaktiver Abfälle erwarten lassen". Der ersten Auswahl lägen "ausschließlich geologische Kriterien zugrunde, raumplanerische Aspekte wie zum Beispiel der Abstand zur Wohnbebauung oder Nähe zu Naturschutzgebieten spielen erst in den weiteren Arbeitsschritten eine Rolle".