Erding:Grüne wollen mehr Solarstrom

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Seit 2017 sei nichts passiert, beklagen die Erdinger Stadträte

Von Antonia Steiger, Erding

Zwei Jahre ist der Beschluss alt, in dem die Stadt Erding sich dazu bekannt hatte, öffentliche Gebäude daraufhin prüfen zu wollen, ob eine Photovoltaikanlage auf dem Dach sinnvoll ist. Die Grünen wollten damals alle Gebäude prüfen lassen, mussten sich aber mit einer allgemein gehaltenen Aussage zufrieden geben. Dazu bekamen sie eine Auflistung aller öffentlicher Gebäude mit Hinweisen darauf, wo es schon Photovoltaik gibt: Es sind nicht allzu viele. Mittlerweile sind zwei Jahre verstrichen, und die Grünen stellen fest: Es ist nichts passiert. Dass die Stadtpolitik aus Sicht der Grünen zu bräsig bei der Frage der Nutzung regenerativer Energiequellen agiert, ist nichts Neues. Jetzt fordern sie jedoch ausdrücklich eine schnellere Gangart und fordern, dass alle geeigneten kommunalen Dächer innerhalb eines Jahres mit Solarstromanlagen ausgestattet werden.

Schnellstmöglich sollen alle in Frage kommenden Dächer statisch bewertet werden, heißt es weiter. Dann soll eine gemeinsame Ausschreibung für die PV-Anlagen auf diesen Dächern erfolgen. Dadurch erwarteten die Grünen "eine erhebliche Kostenreduzierung", wie sie schreiben. Die drei Stadträte Günther Kuhn, Herbert Maier und Helga Stieglmeier beklagen, dass "nichts passiert" sei, "obwohl es für den Klimaschutz dringend nötig wäre". Und obwohl es sich die Stadt Erding zur Aufgabe gemacht habe, geeignete Dächer zu ermitteln und Solarstromanlagen "selbst oder mit geeigneten Partnern zu realisieren".

Mit dem Auftragnehmer soll dann eine Ertragsgarantie vereinbart werden, bei deren Nicht-Einhalten eine kostenfreie Nachbesserung oder Kompensationszahlungen erfolgen solle. Entsprechende Mittel sind in den Haushalt 2020 einzustellen; sie würden im Laufe der Nutzungsdauer durch reduzierten Strombezug und Verkauf des Überschussstroms wieder zurückfließen.

OB Max Gotz (CSU) hatte vor zwei Jahren seine grundsätzliche Bereitschaft erkennen lassen, die Stromgewinnung aus Sonnenenergie voranzubringen. Sämtliche Häuser in städtischem Besitz untersuchen zu lassen, war ihm aber "zu pauschal". Er vertrat die Auffassung, dass das Thema Klimaschutz "behutsam" voranzubringen sei. Deutschland käme aber nicht darum herum, den CO₂-Ausstoß zu senken, sagte er.

© SZ vom 27.11.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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