Erding:Geschichte erkunden

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Tag des offenen Denkmals am 11. September

Das Museum Erding beteiligt sich auch dieses Jahr in Kooperation mit dem Archäologischen Verein Erding (AVE) mit einem vielseitigen Programm am Tag des offenen Denkmals. Das bundesweite Motto am Sonntag, 11. September, lautet "Gemeinsam Denkmale erhalten". Neben einem Tag der offenen Tür im Museum in der Prielmayerstraße selbst bietet die Institution drei Altstadtspaziergänge mit Albrecht Gribl zur Kunst im öffentlichen Raum an sowie Aktionen mit dem AVE am und im Stadtturm von Erding.

Das Museum Erding mit seinen verschiedenen Dauerausstellungen hat an diesem Tag bei freiem Eintritt von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Zu sehen ist auch die neue Hängung ausgewählter Gemälde aus dem informellen Schaffen des Erdinger Künstlers Rudolf L. Reiter. Die Sonderausstellung "Von Ardeo bis Zehetmair -26 Persönlichkeiten aus 1200 Jahren Erdinger Geschichte" ist an diesem Tag zum letzten Mal zu sehen. Für Kinder steht eine Malecke bereit.

Albrecht Gribl, der Autor des neuen Buches "Schatzkammer Erding. Kunst und Kostbarkeiten im öffentlichen Raum einer altbayerischen Stadt", unternimmt drei Führungen. Start und Ziel ist jeweils das Museum Erding. Die erste Führung um 11 Uhr richtet ihren Blick auf Kratzputz und versteckte Volkskunst an der Sempt. Vom ältesten erhaltenen Hauber-Sgraffito bewegt sich der Spaziergang über eine "Scheitl-Madonna", einen Halbwidder und Hausheilige bis zum Hexenritt auf einer Scheune. Die zweite Route sucht die Brunnen und schönen Hausfassaden im Zentrum auf, dazu rätselhafte Varianten des Stadtwappens an Rathaus und Schönem Turm (Start um 13 Uhr). Der dritte Gang um 15 Uhr erkundet Kostbarkeiten im Bahnhofsviertel wie einen fast unsichtbaren Götterboten, ein glückliches Sterntaler-Mädchen, das "schönste" Gartenhäuschen und manches andere unbekannte Kunstwerk.

In der Freifläche zwischen Stadtturm und Stadtpfarrkirche St. Johannes wird ein neuer "extramusealer Informationspunkt des Museums Erding" installiert: erstmals zweisprachig in Deutsch und Englisch, um Touristen leichten Zugang in die Geschichte der historisch gewachsenen Erdinger Altstadt zu ermöglichen. Die Infotafeln widmen sich dem Stadtturm, einem der ältesten und zugleich höchsten Gebäude der mittelalterlichen Altstadt. Das Motto des Tages lautet deshalb "Hoch hinaus und weit zurück". Für Kleingruppen werden zu jeder vollen Stunde von 11 bis 16 Uhr Kurzführungen mit Doris Bauer in den Turm angeboten. Als Rahmenprogramm bietet der AVE gelebte Geschichte am Fuße des Stadtturms: Die Schwertkampfgruppe RCF Südbayern zeigt um 12 und 14 Uhr mittelalterliche Schwertkampfvorführungen.

Das Museum Franz Xaver Stahl rückt sein Gebäude, das ehemalige Wohnhaus des berühmten Tiermalers Franz Xaver Stahl in der Landshuter Straße 31, in den Fokus des Tages des offenen Denkmals am Sonntag, 11. September. Aus diesem Anlass zeigt das Museum in der Sonderausstellung "Fotografien zur Geschichte des Hauses" historische Ansichten und Dokumente zur Hausgeschichte, nachdem es zu den älteren privaten, original erhaltenen Vorstadthäusern Erdings zählt. Das Haus wurde 1840 erbaut und besticht noch heute durch die unveränderte Biedermeier-Architektur. Zunächst wohnte in der damaligen Landshuter Straße 304 die Malermeistersfamilie Humpl mit Gesellen und Angestellten. Hochinteressant ist, dass im Erdgeschoss ab etwa 1880 ein Fotoatelier untergebracht war. Historische Fotografien zeugen davon. Neben der Sonderausstellung sind von 14 bis 17 Uhr die Ausstellungsräume, alle einst privaten Räume der Familie Stahl und die Ausstellung "Hiasl besucht Franz" mit Gemälden von Hiasl Maier zu sehen. Kinder erhalten Luftballone und kleine Geschenke, der Eintritt ist frei.

© SZ vom 29.08.2016 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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