Dank eines geringeren Jahresdefizits im Wirtschaftsplan des Klinikums Landkreis Erding für 2015 muss der Landkreis für 2016 wohl nur noch 548 580,63 Euro als Ausgleichzahlung überweisen. Für 2015 wurde dem Klinikum entsprechend dem damals vorgelegten Wirtschaftsplan das kalkulierte Defizit von knapp 1,8 Millionen Euro noch bezahlt. Tatsächlich betrug das Jahresdefizit für 2015 - unter Berücksichtigung der nicht ausgleichsfähigen Altenpflege - aber nur 1,1 Millionen Euro, womit der Landkreis also 640 000 Euro zu viel bezahlt hat. Für dieses Jahr kalkuliert das Klinikum mit einem Fehlbetrag von circa 1,2 Millionen Euro.
Die Übernahme des Defizits beruht auf einen Beschluss des Kreistags im März 2012. Dem Klinikum Landkreis Erding sollte auf der einen Seite mit der Erbringung von Krankenhausleistungen betraut werden und gleichzeitig dafür, dass damit eine "Gemeinwohlaufgabe" erfüllt werde, ein mögliches Defizit vom Landkreis ausgeglichen werden. Die Ausgleichszahlung darf aber nicht über das hinausgehen, was erforderlich ist, um die Gemeinwohlverpflichtung zu erfüllen. Natürlich unter Berücksichtigung der dabei erzielten Einnahmen. Sollte sich nach Abschluss des Geschäftsjahres 2016 ein höherer Fehlbetrag als 1,2 Millionen Euro errechnen, darf das Klinikums aber erneut einen Ausgleichsantrag stellen. Und das könnte durchaus der Fall sein, wie Landrat Martin Bayerstorfer auf Nachfrage sagte. "Ich fürchte, dass das Defizit eher höher ausfällt nach den derzeitigen Hochrechnungen. In den Monaten Januar und Februar hatten wir im Klinikum eine sehr schwache Belegung", sagte Bayerstorfer. Die derzeit bekannte Summe für den Defizitausgleich wurde vom Kreisausschuss einstimmig gebilligt.