Erding:Gefährliche Ostereier

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Salmonellen auf der Schale können Erkrankungen verursachen

Von Andreas Junkmann, Erding

Sie sind bunt, gesund und schmecken obendrein noch lecker - aber sie sind auch nicht ganz ungefährlich. Die Rede ist von Ostereiern. Auf der Schale können Salmonellen lauern, die starken Durchfall verursachen. Wer einige Hygienetipps beachtet, muss allerdings keine Angst haben, die Feiertage auf der Toilette zu verbringen. Dass Salmonellen keineswegs nur an Ostern aktiv sind, zeigen Daten des Robert-Koch-Instituts, die von der Krankenkasse IKK classic für den Landkreis Erding ausgewertet wurden: Im vergangenen Jahr wurden 29 Fälle von Salmonellose registriert. Das sind deutlich mehr als noch im Jahr zuvor, als 18 Infektionen bekannt geworden sind.

Salmonellen sind Bakterien aus dem Magen-Darm-Trakt von Hühnern und anderen Tieren. Deshalb verschanzen sich die Erreger auch auf der Schale und nicht im Ei-Inneren. Kommt ein Mensch damit in Kontakt, drohen zum Teil schwere Magen-Darm-Erkrankungen. IKK-Sprecher Markus Neumeier kann aber alle, die für Ostern nun schon das Schlimmste befürchten, beruhigen: "Wegen einer möglichen Salmonellengefahr auf den Spaß mit bunten Eiern zu verzichten, ist nicht notwendig." Schließlich haben die Hennen bereits fleißig vorproduziert, denn um Ostern werden so viele Eier verbraucht wie zu keinem anderen Zeitpunkt im Jahr. Dabei landen sie aber nicht nur auf dem Esstisch, sondern auch auf den Werkbänken von Hobbykünstlern, Schulen und Kindergärten. So werden aus Eiern im Handumdrehen wahre Kunstwerke. "Wer ein paar Regeln beherzigt, kann unbesorgt die Ostertradition fortsetzen", sagt Neumeier. So sei es etwa ratsam, die Eier nicht abzuwaschen, sondern sie nach dem Kauf möglichst schnell in den Kühlschrank zu legen. Das mag auf den ersten Blick etwas kurios erscheinen, da die Salmonellen doch auf der Oberfläche sitzen. Durch das Wasser würde aber die natürliche Schutzschicht der Schale geschwächt werden und die Bakterien hätten leichtes Spiel, ins Innere einzudringen.

Eine beliebte Ostertradition ist das Ausblasen der Eier, um sie anschließend zu verzieren und die heimische Wohnung damit zu schmücken. Nun ist es angesichts der Salmonellen keine gute Idee, die Eier direkt mit dem Mund auszublasen. Deshalb rät die IKK, man solle doch einen Strohhalm oder alternativ einen Blasebalg aus dem Bastelladen zu Hilfe nehmen. In jedem Fall aber gilt: danach gründlich die Hände zu waschen. Wer seine Eier nicht ausblasen, sondern essen möchte, ist gut beraten, auf das Haltbarkeitsdatum zu schauen. Dieses liegt etwa bei 28 Tagen. Nun ist diese Angabe allerdings auch keine Garantie, dass das Ei wirklich noch gut ist.

Da man vor dem Kochen aber schlecht ins Innere schauen kann, hat die IKK einen hilfreichen Tipp parat: den sogenannten Wassertest. Legt man ein frisches Ei in kaltes Wasser, bleibt es flach auf dem Boden liegen. Ist es zwei bis drei Wochen alt, steht es senkrecht im Wasser. Das liege laut IKK daran, dass sich die Luftkammer am stumpfen Ende des Eis mit zunehmender Lagerdauer vergrößere. Ist ein Ei älter als 28 Tage, schwimmt es gar komplett an der Oberfläche. Spätestens dann sollte man überprüfen, ob der Osterhase nicht auch ein etwas frischeres Ei ins Nest gelegt hat.

© SZ vom 23.03.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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