Erding:Frühjahrsputz in der Stadt

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(Foto: oh)

320 Helfer investieren Zeit und Energie, die Stadt Erding 2000 Euro. Zahlreiche Privatpersonen und 35 Vereine sind beim Ramadama dabei. Neben Reifen und Rädern kommen auch zehn Kanister Sondermüll zum Vorschein.

Von Sarah Weiss, Erding

320 Freiwillige waren bei der Aktion "Erding bleibt sauber" im Stadtgebiet unterwegs. Sie sammelten 40 Kubikmeter Abfall und zehn Kanister mit Sondermüll. 300 Personen haben sich beim Bauhof angemeldet, 320 haben letztendlich von 8 bis 12 Uhr Müll gesammelt, sagt Organisatorin Maria Kratzer. Seit 2008 organisiert sie den Stadtputz, die Teilnehmer werden dazu vom Bauhof mit Müllsäcken und Handschuhen ausgestattet. Kratzer teilt die Gruppen ein und legt die Routen fest. Eine verantwortungsvolle Aufgabe: "Ich kann ja nicht die Kinder an die Hauptstraßen schicken. Das ist einfach zu gefährlich."

Trotzdem seien die Kinder besonders wichtig, findet Kratzer. "So lernen sie früh, welche Auswirkungen rücksichtslose Müllentsorgung hat und wie viel Arbeit es macht, sich von dem ganzen Abfall zu befreien." Die Menge von 40 Kubikmetern übersteigt die des Vorjahres noch einmal um zehn Kubikmeter. Darunter: 15 Reifen, zehn Fahrräder und zehn Kanister voll undefinierbaren Flüssigkeiten. "Die lagern wir hier, bis das Giftmobil sie abholt. Eine Entsorgung mit dem Restmüll ist einfach zu riskant, solange wir nicht wissen, was da drin ist." Insgesamt schätzt Kratzer die Entsorgungskostenkosten auf ungefähr 2000 Euro.

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Neben zahlreichen Privatpersonen, haben sich in diesem Jahr auch an die 35 Vereine beteiligt. Deren Zuständigkeiten einzuteilen ist für Kratzer schon lange kein Problem mehr: "Da sind Vereine dabei, die kommen jedes Jahr. Die bekommen immer das gleiche Gebiet, da kennen sie sich schon aus und ich weiß, dass hinterher alles passt." So sei die Wasserwacht seit Jahren für den Kronthaler Weiher zuständig und auch der Stopselclub Siglfing beteilige sich bereits seit 2008, heuer mit zehn Personen im Gebiet des Siglfinger Baggerweihers. "Ich bin sehr stolz, dass diese Vereine uns jedes Mal unterstützen. Dafür reagieren andere auf unsere Einladung seit Jahren überhaupt nicht", bedauert Kratzer. Circa 130 Vereine, Parteien und andere Gruppierungen schreibe das Stadtmarketing jedes Jahr an, von einigen bekomme man seit Jahren keine Rückmeldung, sagt Kratzer. Dabei sei die Stimmung bei allen Beteiligten nach getaner Arbeit sehr gut und die Stadt versorgte sie heuer zum Dank mit Gulaschsuppe.

Früher haben auch die Erdinger Schulen mitgeholfen, sagt Kratzer. "Die sind dann am Freitag vor den Osterferien losgezogen, das war aber immer schwierig wegen der Verteilung der Zeugnisse und so weiter." Außerdem sei das einfach eine zu große Anzahl an Kindern gewesen. "Die treten sich beim Sammeln auf die Füße und wenn sich jeder zwei Mal gebückt hat, ist das Gebiet um die Schule fertig." Deshalb habe man diese Kooperation auch wieder aufgelöst.

Der Stopselclub Siglfing ist seit Jahren mit von der Partie. (Foto: oh)

Am Samstag waren Mitarbeiter des Bauhofs unterwegs, um die vollen Müllsäcke einzusammeln, am Montag sei noch einer zur Kontrollrunde unterwegs, sagt Kratzer und muss einwenden, dass das immer deprimierend sei. "Das ist gigantisch, besonders wenn der Wind so stark bläst. Als ich in die Arbeit gefahren bin, haben manche Grünstreifen ausgesehen, als hätte hier nie jemand gesammelt." Als Ursache für den vielen Müll sieht Kratzer das mangelnde Gefühl der Menschen für ihre Umwelt - vor allem bei jungen Leuten. "Die denken sich wahrscheinlich, ich trenne doch Müll: Plastik kommt durchs linke Fenster, Glas durchs rechte."

© SZ vom 31.03.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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