Erding:Fremde in der Stadt

Vortrag über Ausländer in Erding zur Zeit des Zweiten Weltkriegs

Mit dem Vortrag "Den Feind küssen. Der Landkreis Erding und die Erfahrung des Ausländereinsatzes im Zweiten Weltkrieg" ist am Freitag, 15. Juli, von 20 Uhr an der Historiker Giulio Salvati zu Gast im Museum Erding. Salvati beleuchtet die Zeit, als am Ende des Zweiten Weltkriegs amerikanische Truppen den Landkreis Erding befreiten. Hunderte Russen, Ukrainer, Italiener, Franzosen, Belgier, Polen und Serben feierten das Ereignis und die Möglichkeit, in ihre Heimat zurückzukehren, wie die Stadt Erding in einer Ankündigung schreibt. Obwohl sie zuvor die hiesige Wirtschaft am Leben hielten, seien während des Krieges Verbrechen gegenüber diesen Menschen an der Tagesordnung gewesen. Allerdings wurden auch Freundschaften oder Liebesbeziehungen zwischen ihnen und Deutschen geknüpft, die über das Kriegsende hinaus Bestand hatten. Den Krieg als Rahmen für solche Interaktionen im Landkreis zu untersuchen, ist das Ziel des Referenten, der damit ein bisher unbeleuchtetes Kapitel der Erdinger Stadtgeschichte erforscht. Salvati untersuchte die Umstände dieser Zeit nach seinem Masterabschluss an der Universität Jena und einem Auslandsaufenthalt an der Universität Berkeley. Im Herbst tritt er eine Promotionsstelle an der New York University an. Sein Vortrag beleuchtet, wie sich auch in Erding rassistische Kategorien durchsetzten und wie unterschiedlich Erdinger Bürger den Fremden begegneten. Der Eintritt ist frei.

© SZ vom 08.07.2016 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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