Erding:Flugs am Flughafen

Lesezeit: 1 min

Der Erdinger Ringschluss ist beschlossene Sache

Wer auf der Flughafentangente mal wieder einem Lastwagen hinterherschleicht oder eine Dreiviertelstunde mit der S-Bahn von München aus gen Flughafen tuckert, der erlebt den alten Geburtsfehler des Airports am eigenen Leib: dass die Infrastruktur um den Flughafen herum beim Bau in den Neunzigerjahren nicht in dem Maß ausgebaut wurde, wie es nötig gewesen wäre.

Der Fehler ist schon lange erkannt, und auf der Schiene soll es in Zukunft schneller gehen, gerade für Ostbayern: Für den Bundesverkehrswegeplan ist der Erdinger Ringschluss schon angemeldet, und er ist einer der wenigen Projekte im Landkreis, die auch kommen werden - gerade weil er von bayernweiter Bedeutung ist. Der Erdinger Ringschluss besteht im Wesentlichen aus dem Neubau einer Gleistrasse von Erding zum Flughafen und der so genannten Walpertskirchener Spange, die eine direkte Verbindung vom Flughafen über Erding und Dorfen nach Ostbayern ermöglichen soll. Nach Jahren der Diskussion hat sich der Erdinger Stadtrat 2012 auf eine Trassenvariante geeinigt, am Erdinger Fliegerhorst wird ein neuer Bahnhof entstehen. Im Sommer 2015 wurde die Planfeststellung für den ersten Abschnitt eingeleitet. Der zweite Abschnitt im Erdinger Stadtgebiet ist umstrittener, soll aber auch in den kommenden Monaten für eine Planfeststellung angemeldet werden. Stattliche 300 Millionen Euro werden diese beiden Abschnitte am Ende kosten.

Wie viel die Walpertskirchener Spange kosten wird, ist unklar. Die Projekte aber werden forciert, und man darf davon ausgehen, dass die Menschen aus allen Landesteilen im Jahr 2030 schon eine bequeme Anfahrt zum Flughafen haben werden - dann, im nächsten Bundesverkehrswegeplan, muss der Erdinger Ringschluss wohl nicht mehr vorkommen.

© SZ vom 24.10.2015 / webe - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: