Erding:Festanstellung bevorzugt

Im Landkreis gehen die Gewerbeanmeldungen zurück

Sein eigener Chef zu sein, ist für viele ein Traum. Für die Erdinger ist der Traum allerdings nicht mehr so attraktiv wie noch vor ein paar Jahren: Die Zahl der Gewerbeanmeldungen sank im Vergleich zum Vorjahr um 6,5 Prozent auf 1070, das teilt die IHK mit. Diese negative Entwicklung ist im Landkreis demnach stärker ausgeprägt als im bayerischen und oberbayerischen Durchschnitt. Hier gingen die Existenzgründungen um 3,3 beziehungsweise 4,7 Prozent zurück.

Stark nachgelassen hat im Landkreis Erding ebenso das Interesse, ein bestehendes Unternehmen zu übernehmen. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes sanken die Betriebsübernahmen um 10,5 Prozent auf 111 im Vergleich zum Vorjahr. Auch die Anzahl der Neugründungen ging zurück: Insgesamt meldeten im vergangenen Jahr 959 Neulinge einen Betrieb an, das ergibt ein Minus von 6 Prozent. Der Grund für den Rückgang ist nach Ansicht der IHK für München und Oberbayern die positive Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt. "Wir haben im vergangenen Jahr mit einer durchschnittlichen Arbeitslosenquote von 1,7 Prozent im Landkreis ein absolutes Spitzenniveau und damit Vollbeschäftigung erreicht",teilt Otto Heinz mit, Vorsitzender des IHK-Gremiums Erding-Freising. Damit nehme das Interesse an einer Selbstständigkeit ab. "Wer die Wahl hat", so Heinz, "entscheidet sich in konjunkturellen Hochzeiten eher für die sichere Variante der Festanstellung". Wer doch den Weg in die unternehmerische Selbstständigkeit wagt, gründet im Landkreis am häufigsten ein Dienstleistungsunternehmen. Bei Übernahmen bestehender Betrieben sind Firmen im Baugewerbe die Spitzenreiter, sie machen 23,4 Prozent aller Betriebsübernahmen aus.

© SZ vom 24.05.2016 / STPI - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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