Erding feiert zehn Tage lang:Herbstfestauftakt bei bestem Wetter

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So kann es weiter gehen: Hunderte Erdinger feiern den ersten Tag des Volksfestes unter blauem Himmel. Oberbürgermeister Max Gotz tut sich beim O'zapfa heuer allerdings überraschend schwer

Von Sophia Fürmann undWolfgang Rescher, Erding

Das 76. Herbstfest in Erding ist eröffnet, auch wenn es heuer ein wenig länger gedauert hat als sonst: Insgesamt zwei Anläufe und neun Schläge brauchte Oberbürgermeister Max Gotz, bis das erste Fass Wiesnbier gezapft war - sechs Schläge mehr als im letzten Jahr.

Auf den Bürgermeister mussten die Erdinger aber zum Glück auch dieses Jahr nicht warten, bis sie zu ihrem Bier kamen. Die fünfte Jahreszeit hatte schon zuvor am Schrannenplatz begonnen, als sich die Ersten das kühle und wie immer günstige Bier gönnten und dem Standkonzert der Musikkapellen lauschten. Gegen die hohen Temperaturen half das kühle Gold und spendet Kraft auf dem weiten Weg zum Festplatz. Zum letzten Glockenschlag um vier Uhr setzte sich der Festzug der Wirte vom Schrannenplatz aus dann pünktlich in Bewegung. Angeführt wurde er von der Erdinger Stadtkapelle, dahinter marschierte winkend Stadtoberhaupt Max Gotz.

Im Stiftungsbräu-Festzelt versammelten sich die Schaulustigen, die mit Spannung erwarteten, wie viele Schläge der Oberbürgermeister für das Anzapfen des ersten Fasses brauchen würde. Die letzten Jahre über hatte er souverän angezapft, eine Überraschung erwartete niemand. Die kam aber doch: Mit leicht angespannter Miene griff Gotz zu Zapfhahn und Schlegel - dann schlug er zu, und zwar ganze sechsmal. Er kapitulierte schließlich und mit einer abwertenden Geste in Richtung des Schlegels sagte er: "Das ist ein Spielzeug. Da ist schon mal am falschen Fleck gespart worden. Jetzt muss ich es noch einmal probieren". Dafür hat dann der zweite Anlauf gesessen: Zielsicher wurde dreimal zugeschlagen und schon floss das Bier. Peinlich berührt verkündete er: "O'zapft is - auch mit einem Spielzeug!" Ob er nun ins Schwitzen geraten ist wegen der Hitze oder wegen seines Fehlversuchs - ein kräftiger Schluck Stiftungsbräu-Bier verhalf ihm zu seiner gewohnten Souveränität zurück: "Auf eine friedliche, schöne und fröhliche Wiesn 2016." Nächstes Jahr müsse er aber sein Werkzeug wieder selber mitnehmen, sagte er lachend. Das Herbstfest war eröffnet. Den inoffiziellen Startschuss gab es aber schon am Tag zuvor - bei der Bierprobe im neu gestalteten Stiftungszelt (siehe Kasten unten). Von den Verkostern, unter denen neben den Festwirten Klaus Richter und Mario und Uwe Pianka auch Werner Brombach und Max Gotz waren, bekam das Bier schon einmal das Prädikat "äußerst süffig". Das Helle vom Stiftungsbräu kommt dieses Jahr mit einer Stammwürze von 13,6 Prozent und einem Alkoholgehalt von sechs Prozent daher. Das Weißbier hat 13,4 Prozent Stammwürze und 5,8 Prozent Alkohol. Insgesamt wurden von den beiden Braumeistern Josef Ernst und Norbert Schmank 700 Hektoliter Stiftungs-Wiesnbier und 800 Hektoliter Fest-Weißbier gebraut. Zusammen mit dem Festbier wurde auch das überarbeitete Stiftungsbräu-Festzelt vorgestellt. Mit einem neuen Boden und Dach, sowie dem umgestalteten Logo an den Seitenwänden strahlt das Zelt neue Frische aus.

Noch vor der eigentlichen Bierverkostung unternahm Gotz zusammen mit einigen Stadträten und seinen Bürgermeisterkollegen Ludwig Kirmaier und Hans Schmidmayer eine Probefahrt im Fahrgeschäft Magic. Um die Sicherheit beim Herbstfest macht Gotz sich heuer keine Sorgen: "Es wird sicher eine friedliche Wiesn", sagte er. Gotz erinnerte an das Sicherheitskonzept, das sich die Stadt gegeben hatte. Dieses umfasst neben baulichen Maßnahmen auch mehr Sicherheitskräfte privater Unternehmen und der Polizei. Die Besucher des Herbstfestes, die am Freitag schon zahlreich zum Volksfestplatz gezogen waren, werden sich zudem auf die ein oder andere Taschenkontrolle gefasst machen müssen. Das Herbstfest endet dieses Jahr am Sonntag, 4. September.

© SZ vom 27.08.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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