Andreas Faltermaier von der Gewerkschaft Verdi hatte es kürzlich schon angekündigt, jetzt ist es soweit: Im Zuge des unbefristeten Streiks bei der Deutschen Post AG treten nun auch immer mehr Mitarbeiter im Landkreis Erding in den Ausstand. Am Zustellstützpunkt Taufkirchen läuft der Streik seit Donnerstag nun auch, nachdem sich am Anfang der Woche schon die Mitarbeiter der Stützpunkte Erding und Wartenberg dem Streik angeschlossen hatten. Nächste Woche könnten dann noch die fehlenden Stützpunkte Markt Schwaben (für den südlichen Landkreis zuständig) und Dorfen folgen.
Faltermaier sagt, im ganzen Landkreis Erding hat die Post 93 Beschäftigte. 31 von ihnen sind noch Beamte, die nicht streiken dürfen. Aber auch wenn zwei Drittel der Mitarbeiter streiken - und die Streikbereitschaft sei sehr groß - dann führt das zu "unglaublichem Chaos": Im Großteil des Landkreises komme nun mittlerweile keine Post mehr an, die Beamten, so Faltermaier, könnten noch maximal 20 Prozent der Briefe austragen. Noch schlimmer sei es bei den Paketen, dort würde kaum mehr eines ausgetragen; nur noch so genannte Prio-Pakete kommen an, das sind die Pakete des Versandhändlers Amazon. Wenn aber keine Post ausgetragen wird, sammelt sie sich an: Faltermaier sagt, dass die Post AG mittlerweile Gebäude mietet, in denen Pakete gelagert werden, auch in den Postautos würden sich die Briefe stapeln. Noch hat der Druck der Belegschaft aber keinen Einfluss auf die Konzernleitung gezeigt. Sie will weiter an der umstrittenen Praxis festhalten, Mitarbeiter verschiedener Sub-Unternehmen unterschiedlich zu bezahlen - für die gleiche Arbeit. "Der Frust bei den Beschäftigten sitzt tief", sagt Faltermaier. "Sie kritisieren heftig, dass der Arbeitgeber nicht einmal zu einer Schlichtung bereit ist." Faltermaier hofft nun auch auf Unterstützung der Lokalpolitik.