Erding:Erste Flüchtlinge weiterverteilt

Die ersten Flüchtlinge haben den Warteraum Asyl am Fliegerhorstgelände bereits wieder verlassen. Die geplanten Abläufe, nach denen kein Asylbewerber länger als 72 Stunden auf seine Weiterverteilung warten muss, würden funktionieren, aber sukzessiv optimiert, sagte Günther Geiger vom Deutschen Roten Kreuz (DRK) am Mittwoch. Zwischenzeitlich hatten sich am Dienstag bis zu 400 Menschen gleichzeitig im "Camp Shelterschleife" aufgehalten. Am Mittwochabend waren 16 Asylsuchende im Camp untergebracht. Alle anderen wurden mit Bussen rasch auf Erstaufnahmeeinrichtungen verteilt.

16 Flüchtlinge können noch nicht weiterreisen, weil sie sich in medizinischer Betreuung befinden. Die Ärzte diagnostizierten Asthmaanfälle und Knochenbrüche. Weil die Erkrankungen unter den Flüchtlingen leicht zunehmen, werden die DRK-Mediziner seit Mittwoch von Psychologen und einem Bundeswehrarzt unterstützt. Auch Ärzte aus dem Landkreis hätten bereits in den ersten Tagen mitgeholfen, sagte Geiger. Das DRK-Team im Camp sei mittlerweile auf 30 Personen angewachsen. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) erwartete die Ankunft von bis zu vier Bussen in der Nacht zum Donnerstag. Jeweils eineinhalb Stunden bevor Busse am Fliegerhorstgelände eintreffen, erhalten die Mitarbeiter des Bamf in Erding eine Mitteilung von der Koordinierungsstelle in München. Grenzschließungen in Osteuropa verzögern den Prozess.

Geiger lobte die Zusammenarbeit mit der Flüchtlingshilfe Erding. Auch am Mittwochabend begrüßten ehrenamtliche Helfer wieder die ankommenden Menschen, dolmetschten und halfen bei der Versorgung. "Es war für viele von uns sehr berührend", sagte Organisatorin Christina Hundhammer. Weitere Helfer seien stets willkommen.

© SZ vom 22.10.2015 / FSE - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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