Erding:"Erschreckende" Zahlen

Nur geringe Förderung von Wohnraum im Landkreis

Die staatliche Förderung von Wohnraum im Rahmen des Bayerischen Wohnungsbauprogramms ist in den vergangenen zehn Jahren im Landkreis Erding überraschend niedrig ausgefallen. Das teilt die Erdinger SPD-Landtagsabgeordnete Doris Rauscher mit. Die "erschreckenden" Zahlen kommen ihr zufolge von der bayerischen Staatsregierung: So wurden im ganzen Landkreis lediglich 1426 Quadratmeter Mietwohnraum gefördert; und zwar nur in den Jahren 2014 und 2015, in den acht Jahren davor habe es hingegen keinerlei Förderung gegeben. Der Fokus habe im Landkreis offensichtlich auf der Förderung von Eigenwohnraum gelegen. Dieser sei im Umfang von insgesamt 18 887 Quadratmetern gefördert worden. Allerdings sei diese Förderung nach 2013 deutlich eingebrochen, "obwohl die Wohnungsnot gerade auch in den letzten Jahren deutlich zugenommen hat", schreibt Rauscher in einer Pressemitteilung.

Bei einer durchschnittlichen Wohnungsgröße von rund 70 Quadratmetern wurden demnach in den vergangenen zehn Jahren lediglich 20 Mietwohnungen und 270 Eigentumswohnungen gefördert. "Es ist erschreckend, dass selbst in den Gegenden, die die Staatsregierung selbst als angespannte Wohnungsmärkte definiert hat, in den vergangenen zehn Jahren kaum staatliche Mietwohnraumförderung stattgefunden hat", so Rauscher. Der Freistaat müsse seine Anstrengungen deutlich verstärken, um endlich ausreichend bezahlbaren Wohnraum in Bayern zu schaffen - gerade auch im Speckgürtel rund um München. Allerdings sollten, so Rauscher, auch die Gemeinden ihrem Auftrag, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, gerecht werden und die staatlichen Zuschüsse voll ausschöpfen. Nur dann könnten Förderprogramme effektiv zur Verbesserung des Status Quo führen.

© SZ vom 03.08.2016 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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