Eine Wanderung im Tiroler Kaisergebirge bei Walchsee hat für einen 54 Jahre alten Erdinger tödlich geendet. Der Mann stürzte am Dienstag um kurz nach 14 Uhr vor den Augen seiner Begleiterin siebzig Meter in die Tiefe und erlag seinen Verletzungen, noch bevor die alarmierten Rettungskräfte eintrafen. Dies bestätigte ein Sprecher der Tiroler Landespolizei am Mittwoch.
Der Mann und seine Begleiterin, 45, aus Lichtenau in Nordrhein-Westfalen, waren dabei, das Wandergebiet Winkelkar im Zahmen Kaiser zu umrunden. Sie wanderten zu zweit und ohne Bergführer. Beide hatten kurz vor dem Unfall die Vordere Kesselschneid überquert, den in 2001 Meter Höhe höchsten Gipfel im Zahmen Kaiser, dem nördlichen Teil des Kaisergebirges. Sie wanderten über einen Grat in Richtung Hintere Kesselschneid, als der Mann stehen blieb, um die Frau, die ihm folgte, vor einer schwierigen Stelle zu warnen. Dabei hielt er sich an einem etwa fünfzig Zentimeter großen Felsblock fest - der sich just in diesem Moment löste.
Notarzt kann nicht mehr helfen
Der Mann stolperte und stürzte samt Felsblock in die Tiefe. Seine Freundin rief den Notarzt, doch die Hilfe kam zu spät, die Rettungskräfte stellten den Tod des Mannes fest. Der Leichnam wurde in einem Hubschrauber der Alpinpolizei Kufstein ins Tal geflogen, die Frau von den Rettungskräften ins Tal begleitet. Sie wird psychologisch betreut. Auch wenn alles auf einen Bergunfall hindeutet, dauern die Ermittlungen noch an, erklärte ein Sprecher der Tiroler Landespolizei.
Das Kaisergebirge ist ein berühmtes Bergsteigergebiet. Das Gelände, in dem sich die beiden bewegten, gilt nicht als gefährlich. Der 54-Jährige war Mitglied des Alpenkranzls Erding. Nach Angaben der Polizei wohnte der Mann im Erdinger Stadtgebiet.