Erding:Energieeffiziente Mittelschule

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Stadt verzichtet auf Monitoring bei Sanierung am Lodererplatz

Die Mittelschule am Lodererplatz soll nach der Generalsanierung ein energieeffizientes Gebäude sein. Zu einem zertifizierten Passivhausstandard, wie es die Grünen gewünscht hatten, können sich Politik und Verwaltung zwar nicht durchringen. Doch sollen der Planung Standards zugrunde gelegt werden, die zwischen denen eines Effizienzhauses 55 und denen eines Effizienzhauses 40 liegen. Diese Werte sagen etwas über den Energiebedarf aus: Bei einem Effizienzhaus 55 ist der Primärenergiebedarf um 45 Prozent reduziert, bei einem Effizienzhaus 40 um 60 Prozent. Die Kennwerte schreiben des weiteren vor, wie gut die Gebäudehülle dämmt, sodass möglichst wenig Wärme über die Außenwände abfließt.

In einem ausführlichen Vortrag informierte der Bauphysiker Philipp Park die Stadträte am Dienstag über energetische Standards und Fördermöglichkeiten. Er äußerte sich dabei kritisch zu einem Passivhausstandard, der bei der Sanierung eines bestehenden Gebäudes nur schwer zu erreichen sei. Müssen diese Anforderungen erfüllt werden, könnte unter Umständen sehr hoher Zusatzaufwand erforderlich werden, zum Beispiel wenn Kältebrücken zutage treten. Für ein zertifiziertes Passivhaus würde die Stadt zusätzlich eine baubegleitende Zertifizierung benötigen. Herbert Maier (Grüne), der erkannte, dass er sich damit nicht durchsetzen kann, schlug dann vor, wenigstens einen Berater einzubinden, aber auch darauf wollte sich das Rathaus nicht einlassen. OB Max Gotz (CSU) sagte: "Wir kriegen die Technik selbst in den Griff" und sprach sich gegen ein Monitoring aus. Man möge "Vertrauen in das Haus" entwickeln. Stadtbaumeister Sebastian Henrich fügte an, Erding werde von vielen Kommunen um das Fachwissen im Rathaus beneidet: "Wir sind tip top aufgestellt." Maier nannte als Beispiel zwar noch die seiner Ansicht nach nicht sinnvoll konstruierte Lüftung am Museum Erding und wies darauf hin, dass es Möglichkeiten der Baubegleitung gebe, die nicht zu "exorbitant hohen Kosten" führen würden. Aber er konnte sich nicht durchsetzen. Am Ende stimmten auch die Grünen zu, Maier hatte schon zu Anfang gesagt, dass dies ein für ihn tragbarer Kompromiss sei.

© SZ vom 28.01.2016 / ts - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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