1925 war der Erdinger Taxiunternehmer Anton Huber noch ziemlich alleine unterwegs auf den Straßen. Autos waren Mangelware. Weil auch Reifen nur schwer zu bekommen waren, eröffnete Huber einen Reifenhandel mit Reparaturwerkstatt. Heute gehören Autos zum Alltag - und Reifen-Huber heißt Huber Technik GmbH und Co. KG. Am Wochenende wurde das 90-jährige Bestehen des Familienbetriebs mit einem Tag der Offenen Tür gefeiert.
Autoreifen gab es um 1925 nur in der Großstadt. Deshalb chauffierte der junge Taxiunternehmer neben Fahrgästen auch immer wieder Reifen von München nach Erding. Abnehmer waren vor allem Landwirte, die die Reifen für ihre Maschinen benötigten, berichtet Heidi Huber-Kamm, die Geschäftsführerin von Huber-Technik.
Der Vulkaniseur-Meister Anton Huber stieg schließlich in den elterlichen Betrieb ein und baute diesen zu einem Laden mit technischen Gummiwaren aus. Neben der Reifenreparatur wurden im Erdinger Betrieb auch die Felgen und Achsen von Traktoren und Mähmaschinen überholt.
Offiziell firmierte der Betrieb von 1952 an unter dem Namen Reifen-Huber. 1986 zog Reifen-Huber an den heutigen Standort Robert-Bosch-Straße um und konzentrierte sich von nun an auf die Herstellung von Fördersystemen und die Produktion technischer Gummierzeugnisse wie Mattenbeläge oder Fördergurte. Heute arbeitet das Erdinger Familienunternehmen nach Angaben von Heidi Huber-Kamm vor allem in der Herstellung von Fördersystemen für den Maschinenbau und in der Gummiverarbeitung. "Wir produzieren ausschließlich in Erding", betont sie. Verkauft werden die Produkte dann in der ganzen Welt.
Wert legt Heidi Huber-Kamm auch auf die Ausbildung der zehn Lehrlinge. Dafür hat Huber Technik den Ausbildungspreis 2104 der Stadt Erding erhalten. Circa 100 Beschäftigte arbeiten in dem Unternehmen. Erst kürzlich wurden langjährige Mitarbeiter geehrt. "Wir wollen unsere Mitarbeiter halten", erklärt Huber-Kamm. "Eine gute Mannschaft" sei für einen Betrieb enorm wichtig.
Am Tag der offenen Tür konnten die Besucher bei der Gummiherstellung zuschauen und sich informieren, wie moderne Fördertechnik funktioniert. Für die Mitarbeiter hatte es bereits am Vorabend ein Fest zum 90-jährigen Firmenjubiläum gegeben. Gefeiert wurde dabei inmitten der Betriebshallen.