Erding:Eine Branche funktioniert

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Gartenbaubetriebe im Landkreis bekommen mehr Aufträge

Von Irem Özkalgay, Erding

Das Interesse an kultivierten Blumenbeeten, neuen Teichen und gezüchteten Zierpflanzen ist gewachsen. Die Gärtner und Gartenbauunternehmen gehören nicht zu den Betrieben, die unter den Auswirkungen der Corona-Pandemie zu leiden gehabt hätten, das bestätigten Gartenbauer aus dem Landkreis Erding. Manche haben in den vergangenen zwei Jahren sogar einen beruflichen Aufschwung erlebt. "Um ehrlich zu sein, haben wir die Pandemie in der Arbeit gar nicht bemerkt", sagt Markus Niedermaier, Inhaber von Baum und Strauch in Erding. Die Anzahl der Aufträge sei gestiegen.

Auch der Garten- und Landschaftsbauer Dietmar Falk, Teilinhaber von Schubert und Falk, erklärt, er habe die vergangenen zwei Jahre gut überstanden: "Arbeit gab es für alle Gärtner genug." Auch Harald Frisch von Grünbacher Gärten betont: "Wir Gärtner haben während der Pandemie gut funktioniert." Der ehemalige IT-Techniker ist seit seinem Quereinstieg spezialisiert auf die Planung und Neuanlage von Gärten, wie er sagt. "Auch wenn Garten- und Landschaftsbau lange nicht als besonders rosige Sparte galt, gehört sie zu den wenigen Berufsgruppen, die die Pandemie nicht aus den Angeln gehoben hat", so der Gärtner weiter.

Die Interessenten der Kunden waren dabei gemischt: Privatkunden ließen ihre kleinen Gärten herrichten, Firmenkunden haben dagegen 1000 Quadratmeter große Areale, die gepflegt werden mussten. Eine Veränderung haben die Gärtner dabei wahrgenommen: Der Umfang der Aufträge sei größer geworden. Das bestätigt der selbständige Garten- und Landschaftsbauer Florian Knott, der mehr große und umfangreichere Aufträge bekommen hat, wie er sagt. "Viele wollten Pools haben", sagt der Spezialist für Erdbau. Auch Markus Niedermaier verzeichnete einen Anstieg an Anfragen für Garten- und Landschaftsbau. "Das liegt daran, dass die Leute nicht in den Urlaub fahren können. Dann gestalten sie sich eben ihr Zuhause schöner", erklärt der Experte für Problembaumfällung und Rasenneuanlage.

Es habe mehr und vor allem hochwertigere Aufgaben gegeben, stellt auch Harald Frisch fest. Seiner Meinung nach heuern mehr Leute Gärtner an, die vor der Pandemie öfter unterwegs waren und jetzt mehr Geld und Zeit übrig hätten. Oder solche, die sich nicht mehr selbst um ihren Garten kümmern können, wie Rentner und Rentnerinnen.

Wie viele seiner Kollegen glaubt auch Frisch, wie er sagt, dass es ihnen im Vergleich zu andere Handwerksberufen noch gut ergangen sei. "Der Staat soll einfach seinen Job machen und mich meinen machen lassen", das sei das Einzige, was er sich für die Zukunft wünsche. Die vielen Aufträge kämen für die Gärtnern wie gerufen. "Schließlich werden die Materialien und Spritkosten auch immer teurer", sagt Markus Niedermaier.

© SZ vom 24.11.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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