Erding:Ein kleiner, aber attraktiver Botschafter

Lesezeit: 2 min

Am 7. Juli feiert Erding die Erhebung zur Großen Kreisstadt - pünktlich zum Fest wird auch eine Sonderbriefmarke herausgegeben

Sarah Schiek

Das Rathaus, der Schöne Turm und das Heiliggeist-Kircherl sind auf dem vorläufigen Entwurf für die Briefmarke zu sehen (Foto: N/A)

Ohne Festakt, Feier oder Feuerwerk ist die Erhebung Erdings zur Großen Kreisstadt zum Jahreswechsel recht unspektakulär von statten gegangen. Stolz sind Oberbürgermeister Max Gotz (CSU), Stadtrat und Verwaltung jedoch allemal und haben nun den 7. Juli auserkoren, um das so bedeutende Ereignis mit einem Bürgerfest auf dem Schrannenplatz zu feiern. Während sich draußen unter anderem die drei Freiwilligen Feuerwehren präsentieren, lädt auch das Rathaus zu einem Tag der Offenen Tür ein. Von 11 bis 16 Uhr können Besucher die Stadtverwaltung im Grafenstock einmal aus einer ganz neuen Perspektive kennen lernen.

Pünktlich zu den Feierlichkeiten wird die Stadt außerdem eine Sonderbriefmarke herausgeben. Rathaus, Schöner Turm und Heiliggeist-Kircherl sind auf dem vorläufigen Entwurf zu sehen, den der Oberbürgermeister den Stadträten in der jüngsten Sitzung des Verwaltungs- und Finanzausschusses präsentierte. 1000 Bögen mit je 20 Marken sollen davon gedruckt und zum Portopreis von 11,60 Euro das Stück verkauft werden.

Als Geschenk für die Besucher sind außerdem Einzelmarken in Kartonhüllen vorgesehen, die nach der Rathausführung verteilt werden sollen. "Eine solche Briefmarke ist zwar nichts vollkommen neues, aber bei der Neueröffnung der Sparkassenfiliale haben wir gesehen, wie gut so etwas von der Bevölkerung angenommen wird", sagte Gotz. "Ich glaube, dass wir hier einen sehr attraktiven Botschafter haben, den wir unseren Besuchern beim Tag der offenen Tür mitgeben können." Ein erstes Exemplar der eigens für die Erhebung in Druck gegebenen Gedenkmünze versprach er in den nächsten Wochen vorzustellen.

Sowohl die Briefmarken als auch Gotz Vorschlag, Werbegeschenke wie Kugelschreiber und Malstifte mit dem Aufdruck "Große Kreisstadt Erding" anfertigen zu lassen, fand bei den Stadträten großen Anklang. Einzig Hans Egger (Erding Jetzt) und Günther Kuhn (Grüne) übten verhaltene Kritik an den Kosten für die Streuartikel. Schließlich stünde Erding im Gegensatz zur Sparkasse ja nicht in einem direkten Wettbewerb mit anderen Städten. "Ob wir für Dinge, die dann irgendwo herumliegen, öffentliche Gelder in die Hand nehmen müssen, stelle ich deshalb in Frage", meinte Egger.

Gotz respektierte seinen Einwand, gab aber zu bedenken, dass es in der heutigen Zeit einfach üblich sei, einen solchen Tag durch die Verteilung von Give-Aways abzurunden. Jakob Mittermeier (CSU) pflichtete ihm bei: "Die Ernennung zur Großen Kreisstadt ist eine Zäsur, die in Erinnerung bleiben sollte - und bei einer Summe von 20 000 Euro ist es ja nicht so, dass man meinen könnte, der Stadthaushalt kippt deshalb aus den Latschen."

Rainer Mehringers (Freie Wähler) Vorschlag, die Sonderbriefmarke für die gesamte Verwaltungspost in den Monaten nach den Feierlichkeiten zu verwenden, ging den Vertretern der Stadtverwaltung dann aber doch zu weit. "Wir haben im Rathaus jährlich 60 000 bis 70 000 Euro Portokosten. Diese statt mit Stempeln mit Briefmarken zu versehen, wäre ein wahnsinniges Geklebe", meinte Kulturamtsleiter Alois Gabauer.

© SZ vom 19.04.2013 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: