Erding:Ein Geschenk vom Freistaat

Lesezeit: 2 min

Klinikum erhält einen von 34 Computer-Tomographen zur Corona-Diagnose, die Lage entspannt sich unterdessen weiter

Von Antonia Steiger, Erding

Die Zahl der an Covid-19 Erkrankten nimmt deutschlandweit, bayernweit und auch im Landkreis Erding weiter ab. Ebenso sinkt die Belastung für die Krankenhäuser. Zwar lagen am Donnerstag zwei Patienten auf der Isolierstation am Klinikum Erding, es hat aber auch schon Tage gegeben, an denen dort gar kein Covid-Patient behandelt wurde. Ungeachtet der Zeichen der Entspannung trotz gelockerter Beschränkungen und trotz einer weitverbreiteten Nichtbeachtung bestehender Abstandsregeln verteilt die bayerische Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) 34 Computer-Tomographen an Kliniken, "überall dort, wo zum Zweck der Covid-19-Diagnostik ein dringender Bedarf an einem (zusätzlichen) CT-Gerät besteht", wie das Ministerium mitteilt. Ziel sei es, die "Patientenströme von an Covid-19 Erkrankten und Nicht-Erkrankten besser voneinander trennen" zu können. Von Patientenströmen kann im Moment keine Rede sein, auch nicht am Klinikum Erding. Aber auch dort kam in diesen Tagen eines der CT-Geräte an.

Vor einigen Wochen sei das Angebot aus dem Gesundheitsministerium gekommen, in der vergangenen Woche wurde das Gerät angeliefert, teilt das Landratsamt mit. Er sei "sehr froh und dankbar", so wird Landrat Martin Bayerstorfer (CSU) in der Mitteilung zitiert. Um die Landkreisbürger "in Zeiten der Pandemie optimal zu versorgen", sei die Trennung von Patienten mit und ohne Covid-19 eine wesentliche Grundlage. Ein zweites CT-Gerät mache dies sehr viel einfacher.

Ende März hatte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) den Landkreis Erding schon einmal als Corona-Hotspot eingestuft. Damals gab es unter anderem in den Nachbarlandkreisen Freising und Dachau mehr Infizierte als in Erding. Jetzt entspannt sich die Lage im Landkreis Erding mindestens genau so schnell wie im Rest Bayerns. Am Donnerstagvormittag gab es laut dem Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit bayernweit 17 Landkreise mit einer höheren Fallzahl pro 100 000 Einwohner, darunter weiterhin Freising und Dachau. Am Donnerstag hat der Landkreis einen neuen Covid-19-Fall gemeldet, damit stieg die Zahl aller Fälle auf 617. Als genesen gelten 591 Personen und 15 im Moment als infiziert.

Der Computer-Tomograph befindet sich laut der Mitteilung in einem Modul, das mit Klimaanlage, Strahlenschutz, Elektro- und Netzwerkverteilung sowie Blitz- und Brandschutz angeliefert und an die Infekt-Notaufnahme angedockt wurde. Unterteilt ist das Modul in drei Bereiche: in den Eingangsbereich mit Technik, Waschbecken und Lagermöglichkeit, in den Schaltraum und in den eigentlichen Untersuchungsraum mit dem CT. CT und Modul hätten einen Gesamtwert von einer halben Million Euro, der CT selbst mache davon etwa 300 000 Euro aus. Dem Klinikum Erding wird das CT kostenfrei überlassen. Nach der aktuellen Krisensituation werde gegebenenfalls ein sogenannter Restbuchwert fällig, "der deutlich günstiger ausfallen dürfte als der Originalpreis".

Das Gerät soll später in der Notaufnahme installiert werden, was eine sinnvolle Ergänzung sei, wie es heißt. Seine Hardware sei identisch mit der des Tomographen, dessen Ersatzbeschaffung beschlossen und im Wirtschaftsplan eingeplant worden sei. Dieses Gerät wird im Sommer geliefert. Anwender müssten nun nur einmal geschult werden.

© SZ vom 05.06.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: