Erding:Ein eigener Faust

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Die Hauptperson wird vom Teufel gerettet - beide gehen einen Pakt ein. Das Theaterstück haben die Schüler selbst geschrieben. (Foto: oh)

"Sie und Sie": Oberstufentheater am Korbinian-Aigner-Gymnasium feiert Premiere

Darf ich für den Erfolg einen Pakt eingehen mit dem Bösen? Diese Frage stellt sich eine junge Frau im Stück "Sie und Sie. Fast Faust" des Oberstufentheaters am Korbinian-Aigner-Gymnasium. Das Stück feiert am heutigen Donnerstag, 21. Januar, Premiere. Die 25 Schüler des Kurses "Theater und Film" haben es unter der Leitung von Gerhard Häußler selbst entwickelt. 2014 hatte die Gruppe mit einer modernen Inszenierung von Schillers "Räubern" Erfahrung gesammelt, jetzt wollen sie ein komplett eigenes Stück erzählen.

Ein Teufelspakt, eine Liebesgeschichte, Humor und Spannung wie im Krimi: "Sie und Sie. Fast wie Faust" verspricht alle Elemente eines unterhaltsamen Theaterabends. "Sie", die Hauptperson ohne Namen, gespielt von Svenja Stein und Johanna Stoschek, fühlt sich in die Enge gedrängt von den Freunden, den Eltern, ihrem Umfeld. Sie glaubt sich einer schlimmen Tat schuldig und gerät ins Abseits. Als Sie sich umbringen will, wird sie im letzten Moment gerettet - vom Teufel. Die beiden gehen einen Pakt ein: Sie erlebt Aufstieg und Erfolg, bekommt eine neue Identität. Im Gegenzug will die Teufelin, verkörpert von Annika Lind, ihr das Mitgefühl nehmen. Die Hauptperson erlebt eine Wandlung und begegnet schließlich ihrem alten Ich wieder.

Das Stück spiegelt auch die Ängste und Fragen wieder, mit denen sich Schüler am Ende ihre Schulzeit beschäftigen, sagt Gerhard Häußler: "Gehe ich den Pakt ein oder bleibe ich brav, so etwas diskutieren die Schüler auch untereinander." Den Text haben die Schüler selbst geschrieben. Man habe sich aber von Goethes Faust inspirieren lassen, auch von Werken von Adalbert Camisso und Wilhelm Hauf, sagt der Deutschlehrer.

Die Inszenierung ist modern: Immer wieder werden selbst gedrehte Filmsequenzen eingespielt, das Bühnenbild besteht nur aus Paletten und Kabeltrommeln. Nach mehr als einem Jahr Vorbereitung ist die Vorfreude nun groß. "Die Schüler brennen darauf, das jetzt endlich zu zeigen", sagt Gerhard Häußler.

Der Eintritt ist frei für die drei Aufführungen am 21., 22. und 25. Januar, jeweils um 19.30 Uhr in der Aula des Korbinian-Aigner-Gymnasiums. Plätze können im Sekretariat reserviert werden.

© SZ vom 21.01.2016 / jiss - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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