Erding:"Dort anpacken, wo es brennt"

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CSU-Stadträtin Janine Krzizok soll neue Sportreferentin in Erding werden

Von Stefanie Pichlmair, Erding

Zum Fußballtraining ist Janine Krzizok früher mit dem Fahrrad gefahren. Von ihrem Elternhaus über die Alte Römerstraße entlang zum Vereinsheim am Weiher. Zusammen mit ihrem Bruder Daniel hat sie in Erding Eishockey gespielt, er ist immer noch aktiv. Beim Tennisclub Erding steht sie noch heute fast täglich auf dem Platz. Die 29-Jährige erzählt fröhlich vom Vereinsleben, und man merkt schnell, dass ihr das Thema am Herzen liegt. Jetzt wird die CSU-Stadträtin Sportreferentin werden. Am Dienstag, 31. Mai, wird sie voraussichtlich in ihr neues Amt gewählt. Sie soll Hermann Schießl (CSU) nachfolgen, der sein Amt als Sportreferent niederlegt, weil der den Vorsitz eines der Sportvereine im Landkreis, des Alpenkranzls Erding, übernommen hat.

Sie wird neu in diesem Amt sein, aber sie ist schon lange im politischen Geschäft. Mit 19 Jahren trat sie in die CSU ein, sie ist seit 2007 Mitglied der Jungen Union und seit Mai 2015 Kreisvorsitzende der Frauen Union. Krzizok musste nicht lange überlegen, ob sie das Angebot der Nachfolge annehmen solle. "Politisch aktiv bin ich schon lange. Es ist eine Ehre für mich, für so eine Aufgabe vorgeschlagen zu werden", sagt sie. Obwohl sie eigentlich genügend Aufgaben hätte. Krzizok studierte Jura in München, machte 2011 ihr Staatsexamen. Mittlerweile arbeitet sie als Staatsanwältin in Deggendorf. Ob ihr das nicht zu viel werde? "Ach", sagt sie und lacht: "Kommunalpolitik ist ja zum Glück ganz gut mit dem Beruf zu vereinbaren." Eine Karriere in der Politik strebt sie nicht an. Dazu macht ihr ihre Arbeit als Staatsanwältin zu viel Freude. Und zu lange studiert habe sie auch, um sofort alles hinzuwerfen. Trotzdem freut sie sich sehr auf ihre neue politische Aufgabe, wie sie sagte. Und sie weiß auch, womit sie sich in nächster Zeit beschäftigen wird: "Vor allem der Ausbau der Sportanlage Schollbach wird ein Riesenthema sein." Damit die Erdinger Sportlandschaft entlastet werden kann, muss noch entschieden werden, welche Vereine dort eine neue Heimat finden. Für Krzizok ist klar: "Ich werde als Sportreferentin dort anpacken, wo es brennt." Sie sagt es zuversichtlich und selbstsicher. Dass es sich um ihren ersten Referentenposten handelt, beeindruckt Krzizok nicht. "Natürlich weiß ich, dass ich keine Erfahrung in der Kommunalpolitik habe. Aber ich bin tief im Erdinger Sportleben verwurzelt." Ihr Vorgänger Hermann Schießl habe ihr außerdem Unterstützung zugesichert. Er wurde im Frühjahr zum Vorsitzenden des Alpenkranzls gewählt, der Erdinger Sektion des Deutschen Alpenvereins. Er wollte Interessenskonflikte vermeiden und trat daraufhin von seinem Amt als Referent zurück. Krzizok weiß, dass die Fußstapfen groß sind. "Hermann Schießl ist in Erding sehr gut vernetzt, er bekleidete den Posten jahrelang und kennt daher alle Probleme", sagt sie und ergänzt: "Da muss man am Anfang vielleicht ein bisschen Nachsicht mit mir haben."

Erich Neueder, Vorsitzender der SpVgg Altenerding, glaubt dennoch nicht, dass Janine Krzizoks Alter ein Manko darstellt. "Sicherlich gibt es Personen mit mehr Erfahrung auf diesem Gebiet. Aber sie ist sehr engagiert und kann sich überall einarbeiten, vielleicht gerade weil sie noch so jung ist." Krzizok freut sich über die Worte Neueders. Vor allem, weil sie bald 30 Jahre alt wird. "Mittlerweile tut es richtig gut, wenn jemand sagt, ich sei ja noch jung", lacht sie.

© SZ vom 25.05.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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