Erding/ Dorfen:Die Mehrheit reagiert vernünftig

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Fast alle halten sich an die Corona-Maßnahmen. Polizei Erding registriert drei schwerere Verstöße

Von Paul Kern, Erding/ Dorfen

Der größte Teil der Bürger im Landkreis hat der Verfügung von Ministerpräsident Markus Söder (CSU) Folge geleistet und das Wochenende vor allem zu Hause verbracht. Nur vereinzelt verstießen Bürger gegen die Maßnahmen zur Verhinderung unnötiger sozialer Kontakte.

Im Rahmen des Dienstes überwacht die Polizei die Einhaltung der Verfügung. Das beschränke sich derzeit auf die reguläre Streife, sagt Josef Schmid, Leiter der Polizeiinspektion Erding: "Wir kontrollieren nicht wahllos Leute, die mit einer Einkaufstüte über die Straße laufen." Immer wieder komme es jedoch zu einem Austausch zwischen Bürgern und Beamten. In den meisten Fällen handle es sich um "eine Mischung aus Ermahnung und Information."

Für einige Fälle hat Schmid aber auch weniger Verständnis: die Polizeiinspektion Erding hat am Wochenende drei schwerere Verstöße gegen die Verfügung festgestellt. Drei junge Männer, nicht verwandt oder gemeinsam wohnhaft, seien auf dem Weg von Taufkirchen nach Erding "beim Zigaretten kaufen" kontrolliert worden. Einkaufen sei zwar grundsätzlich erlaubt, untersagt sei aber, "dafür unnötig weite Strecken gemeinschaftlich zurückzulegen", so Schmid.

In einem ähnlichen Fall wurden drei junge Frauen in Erding in ihrem Auto kontrolliert, die auf dem Weg zu einer gemeinsamen Übernachtungsparty waren. Außerdem kontrollierte die Polizei Erding drei junge Männer, die angaben, eine nicht unmittelbar verwandte Person besuchen zu wollen. In allen Fällen, müssen die Betroffenen mit einer Anzeige rechnen, so Schmid.

Im Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Dorfen sei es bei belehrenden Gesprächen geblieben, sagt Dienstellenleiter Harald Kratzel. Am Wochenende habe man über 20 Kontrollen durchgeführt. Etwa weil sich Personen ohne Grund zum Besuch bei Freunden aufgemacht hatten oder Gastronomen vereinzelt nicht verstanden hätten, inwieweit die Verfügung auch sie betreffe, so Kratzel.

Die meisten Verstöße gingen darauf zurück, dass Einzelne die Verfügung nicht ganz richtig verstanden hätten, schätzt Kratzel die Lage ein. Auf Bürger, die sich mutwillig über die Verfügung hinwegsetzen, habe die Polizei in Dorfen noch keine Hinweise. Bei allen Einsätzen, seien die Verständnisprobleme nach Belehrung durch die Beamten ausgeräumt worden.

"Einige Menschen sind nun mal nicht so informiert. Deswegen ist es wichtig, immer wieder auf dieselben Dinge hinzuweisen: nur alleine oder mit Personen aus dem eigenen Hausstand vor die Tür gehen und zu Fremden 1,5 Meter Abstand halten", betont Kratzel. Auch Josef Schmid aus Erding appelliert an die Bürger im Landkreis: "Denn allermeisten will ich danken, aber die wenigen Unvernünftigen muss ich ermahnen".

© SZ vom 24.03.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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