Erding:Der Nikolaus bringt den Umschwung

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Die Budenbetreiber auf dem Erdinger Christkindlmarkt leiden zu Beginn unter dem stürmischen Wetter. Doch nach dem zweiten Adventswochenende sind sie und auch die Geschäftsleute wieder zufrieden. Eine Stichprobe

Von Melanie Schwarzbauer, Erding

Nach dem ersten Wochenende war die Stimmung schlecht. Das stürmisch-nasse Wetter hatte da noch viele Besucher vom Christkindlmarkt in der Erdinger Innenstadt ferngehalten. Doch am sonnigen Montagvormittag ist die Laune der Hüttenbesitzer schon viel besser. Denn am zweiten Adventswochenenden war der Markt umso stärker besucht. Die Händler sind zufrieden.

"Zur Eröffnung kamen nur die Hartgesottenen", sagt etwa Peter Lingnau: "Es war stürmisch und nass, da kann ich verstehen, dass die Leute lieber zu Hause bleiben wollten." Lingnau ist mit seiner "Bratwurst Hütt'n" am Kleinen Platz auf dem Erdinger Christkindlmarkt vertreten. "Wir sind schon mehr als 25 Jahre fester Bestandteil des Erdinger Christkindlmarktes und auch heuer ist die Bilanz bis jetzt zufriedenstellend", sagt er. So manchem ist Lingnau eher als "Fisch Bäda" bekannt. Mit seinen Meeresfrüchten hat er sich nicht nur auf dem Erdinger Herbstfest, dem Straubinger Gäubodenfest und dem Münchner Frühlingsfest einen Namen gemacht. Er ist seit 2013 auch stolzer Besitzer des "Wiesnstadls Fisch Bäda". Zum Besuch auf dem Christkindlmarkt gehört die Bratwurst in der Semmel einfach dazu, "die ,Lange Erdinger' im Baguette - leicht scharf - und unsere polnische Bratwurst sind auch diesen Winter wieder unsere Kassenschlager", sagt Lingnau. Die meisten Besucher hat die "Bratwurst Hütt'n" abends und am Wochenende zu verzeichnen.

Ähnlich sieht es beim Crêpes- und Glühweinstand Krönauer aus. Wolfgang Krönauer beweist bei seinen Glühwein- und Punschkreationen Kreativität: "Dieses Jahr bieten wir eine Punschvariation an, die wir Schneepunsch mit Ingwer nennen", sagt er und bestätigt, dass das zweite Adventswochenende für die Standbesitzer positiv ausgefallen ist. "Am wichtigsten ist, dass es trocken bleibt, vielleicht kommt bei den warmen Temperaturen nicht unbedingt Weihnachtsstimmung auf, für einen warmen Glühwein kommen die Erdinger aber trotzdem gerne zum Schrannenplatz", sagt Krönauer. Außer rotem Glühwein seien die weiße Variante und die Feuerzangenbowle bei den Christkindlmarktbesuchern am beliebtesten. Und auch die vielen verschiedenen Crêpes-Sorten, die Krönauer auf dem Weihnachtsmarkt anbietet, kommen scheinbar nie aus der Mode: "Unsere Crêpes lieben die Leute, egal ob mit Nutella oder herzhaft. Sie sind heiß begehrt", sagt Krönauer.

Die kleine Eisenbahn, die seit diesem Jahr ihre Runden um das Kriegerdenkmal dreht, hat auch in diesem Jahr schon viele Kinderherzen höher schlagen lassen. "Dieses Wochenende waren sehr viele Leute auf dem Christkindlmarkt. Ich würde meinen, es waren einige Besucher mehr als letztes Jahr", sagt Fahrgeschäftsinhaber Christian Diebold - und stimmt den Budenbesitzern zu, dass der Christkindlmarkt anfänglich Schwierigkeiten wegen des schlechten Wetters hatte. "Die Besucherzahl für das Eröffnungswochenende hielt sich in Grenzen. Aber eigentlich wird jedes Jahr das Nikolaus-Wochenende am meisten besucht", sagt Diebold.

Nicht nur die Schausteller des Christkindlmarktes, sondern auch die Erdinger Händler sind im Weihnachtsgeschäft angekommen. Dieter Gerlspeck, Inhaber vom Sportgeschäft Gerlspeck, ist positiv gestimmt: "Letztes Jahr mussten wir wegen des warmen Winters einen Umsatzrückgang einbüßen, heuer waren wir mit den letzten beiden Samstagen wirklich sehr zufrieden." Gerlspeck rechnet damit, dass um den 17. Dezember das meiste Wintergeschäft gemacht wird. Er begründet seine Vermutung mit der Wettervorhersage: "Sobald es kälter wird, kleiden sich die Leute für den Wintersport ein - wobei sich schon jetzt viele neue Skischuhe zugelegt haben." Gerlspeck sagt außerdem, dass der vierte Advent dieses Jahr "sehr günstig" liege, denn es gebe vier Verkaufstage bis Heiligabend und weitere vier bis Silvester. "Dass der Heiligabend auf einem Donnerstag liegt, kommt den Geschäften zugute. Wenn dann auch noch der Winter einkehrt, wäre das ideal."

© SZ vom 08.12.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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