Wenn die Erdinger im kommenden Sommer wieder zum Baden an ihren Kronthaler Weiher gehen, dann wird sich das Ambiente des Naherholungsgebietes stark verändert haben. Mit einem einstimmigen Beschluss hat der Planungs- und Bauausschuss am Dienstagabend etwa 2,3 Millionen Euro für die Umgestaltung des Weihers und seiner Umgebung freigegeben. Diesen beachtlichen Umfang hat der Auftrag, den die Stadträte den Freisinger Garten- und Landschaftsbauern der Firma Gaissmaier übertragen haben. Noch in diesem Herbst sollen die Bauarbeiten beginnen, das bestätigte der Pressesprecher der Stadt Erding, Christian Wanninger. Im Frühsommer des kommenden Jahres könnten die Arbeiten abgeschlossen sein - "falls die Witterung mitspielt".
Die 2,3 Millionen Euro liegen um 277 000 Euro höher als die Kostenberechnung. Sie stammt aus dem September 2014, ist also bereits ein Jahr alt. "Der Markt hat angezogen im Verlaufe dieses Jahres", sagte Stadtbaumeister Sebastian Henrich. Er betonte, dies sei ein "sehr gutes Angebot", und raubte den Stadträten die Hoffnung, dass diese Leistungen anderswo billiger zu bekommen seien. "Wir kriegen kein besseres Angebot." Auch OB Max Gotz (CSU) stellte schnell klar, dass er es sich wünsche, dass die Stadträte dieses um 277 000 Euro über der Kostenberechnung liegende Angebot der Firma Gaissmaier akzeptierten. An einzelnen Stellen jetzt herumzustreichen, wäre auch nicht ganz einfach, sagte Gotz.
Höhere Kosten gibt es unter anderem aber auch bei den Spielgeräten, das will Henrich noch hinterfragen, wie er ankündigte. Um weitere etwa 80 000 Euro werden die Kosten laut Henrich noch ansteigen für die Herstellungspflege durch den Bauhof, also für die begleitenden Arbeiten an den Grünflächen während einer gesamten Vegetationsperiode von einem Herbst bis zum nächsten.
Restlos geklärt ist aber noch nicht, wie die Gestaltung des Kronthaler Weihers aussieht - zumindest nicht im Nordwesten des Gebietes. Denn dort ist sich die Stadt nicht einig geworden mit den Grundbesitzern, weswegen der Plan, einen Rundweg um den gesamten Weiher anzulegen, derzeit nicht als verwirklichbar gilt. Man suche hier weiter nach einer Lösung, sagte Wanninger der SZ.
Wesentliche Punkte der Umgestaltung sind jedoch längst beschlossene Sache, die Badegäste dürfen sich auf etliche Neuerungen freuen: So wird es neue Möglichkeiten geben für Beachhandball und Basketball, eine Kletterwand und eine Bocciabahn. Dazu kommen Flächen zum Grillen, zwei behindertengerechte Einstiege in das Wasser und eine Kinderbucht mit einem großen Wasserspielplatz. Auch die Flächen zum Fußballspielen und zum Liegen werden erweitert, der Strand wird saniert. Beachvolleyball, Minigolf und Trampolin bleiben.
Im Nordwesten des Weihers entsteht nach dem Willen des Stadtrates eine ökologisch höherwertige Zone, wohin sich nicht nur die Tierwelt zurückziehen kann. Schulklassen sollen die Möglichkeit bekommen, sich der heimischen Natur zu nähern und sie zu beobachten. Nicht nur beschlossen, sondern bereits umgesetzt ist die größere Wasserwacht-Station, die nötig geworden ist, weil das Naherholungsgebiet in den vergangenen Jahren stark wachsenden Zulauf verzeichnet hatte. Und dieser Trend wird sich aller Voraussicht nach fortsetzen, wenn der Weiher noch attraktiver für Einheimische und Gäste geworden ist. Ebenfalls zur Umgestaltung gehört die auch schon beschlossenen Verlegung der Straße In den Hacken: Sie wird an die Bebauung herangerückt, so dass Badegäste, die mit dem Auto kommen, nicht mehr über die Straße gehen müssen, wenn sie mit Kind und Badetasche zum Weiher wollen.