Erding/Denkendorf:Schrecklicher Unfall

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Zwei Buben einer sechsköpfigen Erdinger Familie auf A 9 getötet

Von Antonia Steiger, Erding/Denkendorf

Nach dem schrecklichen Unfall am Dienstagnachmittag auf der Autobahn A 9, bei dem zwei Kinder aus Erding gestorben sind, befindet sich ein Mädchen noch immer im Krankenhaus. Ein 49-jähriger Münchner war mit seinem Auto auf regennasser Fahrbahn mit dem Wagen der sechsköpfigen Familie aus Erding zusammengestoßen. Ein Sohn starb am Unfallort, einer kurz nach der Einlieferung ins Krankenhaus. Die Eltern, ihre zwei Töchter und der Unfallfahrer wurden schwer verletzt in Krankenhäuser gebracht. Die Eltern und ihre zwölfjährige Tochter haben die Kliniken nach Auskunft des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord mittlerweile wieder verlassen.

Die genaue Unfallursache ist noch nicht geklärt. Vieles deutet aber auf eine zu schnelle Fahrgeschwindigkeit auf regennasser Fahrbahn hin - ein Fehlverhalten, das immer wieder zu sehr schweren Unfällen führt. Das Polizeipräsidium Oberbayern Nord berief sich schon in seiner ersten Pressmeldung auf Zeugenaussagen, denen zufolge der 49-jährige Münchner "mit hoher Geschwindigkeit" unterwegs gewesen sei. Des Weiteren gab die Polizei bekannt, dass die Fahrbahn "regenfeucht" war. Zudem gilt auf dem Streckenabschnitt auf Höhe des Parkplatzes Gelbelsee, wo der Unfall passiert ist, eine Beschränkung der erlaubten Höchstgeschwindigkeit auf 80 Kilometer pro Stunde bei Nässe. Und die Fahrbahn war regennass, wie das Polizeipräsidium Oberbayern Nord bestätigt. Der genaue Unfallhergang ist nach Auskunft des Pressesprechers Peter Grießer nun Gegenstand eines technischen und unfallanalytischen Gutachtens, das noch nicht fertiggestellt ist. Erst dieses Gutachten wird auch die Frage beantworten, ob alle Personen in dem Wagen der Familie angeschnallt waren. Am Freitag konnte Grießer dazu keine abschließende Antwort geben.

Bekannt ist, dass der Münchner mit seinem Auto der gehobenen Preisklasse den linken der drei Fahrstreifen der A 9 in Richtung München befuhr, als er ins Schleudern geriet, nach links gegen die Leitplanke prallte, dann nach rechts gegen die Lärmschutzwand und von dort wieder auf die Fahrbahn schleuderte. Dort rammte der Wagen die Front des Autos der Erdinger Familie, die auf der mittleren Spur unterwegs war. In diesem Auto saß der 50-jährige Vater am Steuer, die 37-jährige Mutter auf dem Beifahrersitz und die vier Kinder zwischen acht und zwölf Jahren im Fond der Großraumlimousine. Die beiden Buben, die später an ihren Verletzungen starben, wurden laut Polizei aus dem Auto geschleudert. Das neunjährige Mädchen, das noch im Krankenhaus liegt, ist die Zwillingsschwester eines der Buben. Ein Alkoholtest beim Unfallverursacher ergab 0,0 Promille. Sein Führerschein wurde jedoch sichergestellt.

© SZ vom 28.05.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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