Erding:"Das ruhigste Herbstfest seit fünf Jahren"

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Gute Stimmung, volle Zelte: Das Herbstfest war aufgrund der Wetterkapriolen zwar kein Rekordfest, aber Wirte und Schausteller sind zufrieden. (Foto: Renate Schmidt)

Polizei, Rotes Kreuz und Festwirte sind mit dem Verlauf der Erdinger Wiesn sehr zufrieden. Nur das Wetter machte den Schaustellern zu schaffen: Zuerst gab es Hitzerekorde, dann kam der Platzregen

Von Philipp Schmitt, Erding

Hitze, Temperatursturz, Regen - Die sommerlichen Wetterkapriolen der vergangenen Tage haben den Besuchern beim Jubiläums-Herbstfest einiges abverlangt und den Festwirten und Schaustellern zu schaffen gemacht. Zum Finale ist das 75. Herbstfest am Wochenende aber nach zehn Tagen bei angenehmen Temperaturen mit großem Andrang und Feierlaune der Besucher positiv ausgeklungen. Polizei und BRK zogen eine positive Bilanz, das Volksfest sei weitgehend friedlich verlaufen. Am Wochenende drängten sich noch einmal Tausende Besucher auf dem Volksfestplatz und in den Biergärten und Festzelten waren die Plätze bei Partystimmung meist voll besetzt. Dennoch war das Herbstfest heuer keine Rekordwiesen, was an den extremen Wetterkapriolen mit Hitzerekorden am ersten Wochenende beim Festumzug, Blumenkorso und Pferderennen und der heftigen Abkühlung und Regenphase lag. Auch wenn das Wetter bei einigen Schaustellern wohl im Vorjahresvergleich zu Einbußen führt, zogen sie überwiegend ein positives Fazit. Erfreulich ist auch, dass es bis Sonntag Mittag nach Auskunft der Polizei, des BRK und der Feuerwehr kaum gravierende volksfestbedingte Vorfälle gab und von einem ruhigen und positiven Verlauf des Herbstfestes gesprochen wurde: "Es war das ruhigste Herbstfest, dass ich in den vergangenen fünf Jahren mit gemacht habe. Es gab zwar die üblichen Körperverletzungsdelikte und Ruhestörungen, aber relativ wenige", sagte Florian Leitner von der Polizeiinspektion Erding, der am Samstag als Einsatzleiter auf dem Festplatz fungierte und mit seinem Team für Sicherheit sorgte.

"Vielen Dank an die Erdinger für das schöne Volksfest und die tolle Stimmung, wir sind mit dem Verlauf zufrieden", zog Stiftungszelt-Festwirt Klaus Richter Bilanz. Gegenüber im Weißbräuzelt sagte Festwirt Uwe Pianka, dass das Rekordniveau der vergangenen Jahre trotz des guten Finales am Wochenende nicht erreicht werde: "Es war nach zwei Rekordjahren wieder ein normales Herbstfest. Die ersten Tage waren einfach viel zu heiß, dann hat es zu viel geregnet, aber zumindest zum Abschluss hatten wir optimales Volksfestwetter." Besonders erfreulich war für Pianka, dass es zu keinen Raufereien im Festzelt kam. Für Wolfgang Krönauer vom "Cafe Palais" ist das Herbstfest "ein Klassiker", auch er sei mit dem Verlauf zufrieden, wobei die extreme Hitze und der Platzregen am Donnerstag, "der den halben Platz unter Wasser setzte", nicht ideal gewesen seien. Das Herbstfest fungierte wieder als Magnet für Besucher aller Altersstufen: "Die Entwicklung passt, die Jungen kommen nach", sagte der pensionierte Weißbräurepräsentant und Volksfestexperte Dieter Brenninger. Kommandant Manfred Kordick von der Erdinger Feuerwehr und Raimund Klaus sowie Danuta Pfanzelt vom BRK zogen ebenfalls eine positive Bilanz: "Wegen der Hitze gab es am Anfang einige Kreislaufkollapse und zudem mussten wir die üblichen Wunden aller Art versorgen. Wir hatten allerdings wenig alkoholbedingte Einsätze." Auch Kordick sprach von einem "ruhigen Herbstfest". Die meisten Schausteller waren zufrieden, wie auch Lydia Rilke und Oswien Schmack, die das Herbstfest aus Familientradition gut kennen, denn "Autoscooter Rilke" und "Kinderkarussell Schmack" sind seit Jahrzehnten in Erding vertreten. Auch Schausteller-Premieren in Erding gab es, Janida Schneider hat die Erdinger als "nettes Publikum kennen gelernt, wir waren gerne dabei". Monty Lagerin vom "Bayern Breaker" war dieses Jahr auch zum ersten Mal dabei. "Bei uns hat alles gepasst, die Besucher waren super". Achim Zarnikau von der "Montgolfiere" zog eine kritischere Bilanz: "Viele Schaustellerbetriebe werden nicht das Ergebnis des Vorjahres einfahren können."

© SZ vom 07.09.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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