Erdinger Christkindlmarkt:Streit um Kunststoffbahn

OB Gotz (CSU) weist Kritik der Bayernpartei zurück

Dass die Erdinger nicht auf richtigem Eis Schlittschuhlaufen, gefällt nicht jedem. (Foto: Renate Schmidt)

Oberbürgermeister Max Gotz (CSU) hat die Forderung des Kreisverbands Erding der Bayernpartei zurückgewiesen, die Kunststoffbahn auf dem Christkindlmarkt in der Erdinger Innenstadt gegen eine herkömmliche Eisfläche auszutauschen. Anlass für die Kritik war die Vermutung der Bayernpartei, durch das Schlittschuhlaufen würde Mikroplastik freigesetzt. Gotz wertet die Forderung als "typischen Vorboten" des Kommunalwahlkampfs. "Hier wird ohne jede Sachkenntnis eine latent herrschende Stimmung in der Bevölkerung bedient", schreibt er in einer Pressemitteilung.

In einem "Dringlichkeitsantrag" hatte die Bayernpartei, die im Erdinger Stadtrat nicht vertreten ist, gefordert, die Hartplastikbahn abzubauen und gegen eine Eislaufbahn zu ersetzen. Das durch die Schlittschuhe abgeriebene Plastik verteile sich auf der Kinderkleidung und rund um die Bahn. Es könne vom Wind in der ganzen Stadt verteilt werden, wie der Kreisvorsitzende der Bayernpartei, Andreas Zimmer aus Inning, schreibt.

Gotz verweist auf die Referenzen des Herstellers, denen zufolge aufgrund des niedrigen Reibungskoeffizienten weniger Abrieb freigesetzt werde als bei Schuhsohlen auf Straßenbelag. Da der Kunststoff dem Material entspreche, das auch in Metzgereien oder Bäckereien verwendet werde, erfülle der Produzent die Vorgaben für Lebensmittelsicherheit. Ihm seien keine anderen Städte bekannt, wo vergleichbare Kunststoffbahnen ähnliche Beschwerden ausgelöst hätten, teilt Gotz weiter mit. Angesichts der Klimadebatte und des Energieverbrauchs bezeichnete er die Alternative mit einer richtigen Eisbahn, die in Erding im vergangenen Jahr noch aufgebaut worden war, als "antiquiert".

© SZ vom 10.12.2019 / wil - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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